Posdnjakow neuer NOK-Präsident Russlands - Putin dankt Schukow
Posdnjakow neuer NOK-Präsident Russlands - Putin dankt Schukow
Moskau (SID) - Stanislaw Posdnjakow ist neuer Präsident des Nationalen Olympischen Komitees in Russland (ROC). Der viermalige Fecht-Olympiasieger setzte sich bei der Wahl mit knapp 80 Prozent der Stimmen gegen den viermaligen Schwimm-Olympiasieger Alexander Popow durch und übernahm das Amt von Alexander Schukow, der während des russischen Doping-Skandals im Amt war und nach acht Jahren ausschied.
Posdnjakow war Vizepräsident des ROC und könnte für einen Neuanfang stehen. Bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Pyeongchang hatte der 44-Jährige die russische Delegation geleitet. Russland war wegen des Dopingskandals gesperrt, 168 ausgesuchte Sportler durften aber als "Olympische Athleten aus Russland" (OAR) in Südkorea starten.
Posdnjakow war erfolgreicher Fechter und gewann bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona 1992, Atlanta 1996 und Sydney 2000 insgesamt viermal Gold. 2004 in Athen reichte es noch zu Mannschafts-Bronze. Igor Lewitin, ein Getreuer des Staatspräsidenten Wladimir Putin, wurde in das vakante Amt des Vizepräsidenten gewählt.
Putin hatte vor der Wahl Schukow für seine Tätigkeit gedankt. Außerdem forderte der Kreml-Chef die vollständige Rückkehr Russlands in den internationalen Sport. Gleichzeitig sprach sich der Kreml-Chef für eine Null-Toleranz-Politik im Anti-Doping-Kampf aus.
"Es ist wichtig, dass wir unsere Position im internationalen Sport wieder herstellen, aktiv an der Arbeit der internationalen Verbände teilnehmen und die Wirksamkeit des Anti-Doping-Kampfes verbessern", sagte Putin.
Moskau hatte in den letzten Jahren konsequent die Vorwürfe eines Berichtes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zurückgewiesen, wonach es von 2011 bis 2015 im Riesenreich ein vom Staat gelenktes Dopingsystem gegeben habe. Dies soll auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zum Tragen gekommen sein.
In der vergangenen Woche war allerdings in einem Brief von Funktionären um Sportminister Pawel Kolobkow und Schukow an die WADA die Rede von systematischen Manipulationen. Das Wort "institutionell", das eine der wichtigen Schlussfolgerungen der WADA-Untersuchung durch Ermittler Richard McLaren war, wurde allerdings vermieden.
Die öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, ist Voraussetzung für die Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA in die WADA. Bisher hatte Russland jegliches Eingeständnis abgelehnt.