Reiten: Verband stellt Verfahren gegen Beerbaum ein
Die Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hat das Verfahren gegen den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum eingestellt.
Warendorf (SID) - Die Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat nach über einem Jahr das Verfahren gegen den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum eingestellt. "Ich werte dies als einen klaren Freispruch", sagte Beerbaum: "Das ganze Verfahren hat viel zu lange gedauert, und diese Entscheidung war absehbar."
Beerbaum erholt sich derzeit in einem Krankenhaus in Doha von einem Oberschenkelbruch, den er bei einem Sturz vom Pferd zum Auftakt der Champions Tour" itemprop="name" />Global Champions Tour am Wochenende erlitten hatte. Der Bruch wurde operativ versorgt, Beerbaum muss voraussichtlich noch eine Woche in der Klinik bleiben.
Die FN hatte besagtes Verfahren eingeleitet, nachdem mittels eines im Januar 2022 ausgestrahlten Beitrags von RTL der Beweis erbracht werden sollte, dass auf Beerbaums Anwesen in Riesenbeck das unerlaubte Barren zur Anwendung kommt.
Es liege kein Nachweis dafür vor, dass dem Pferd in der betreffenden Videosequenz erhebliche Schmerzen zugefügt wurden, heißt es nun in der Begründung der FN. Mit dieser Einschätzung liege die Disziplinarkommission auf einer Linie mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft Münster, die das dort anhängige Strafverfahren bereits im September 2022 eingestellt hatte.
Es habe sich um einen "rechtlich sehr schwierigen Fall gehandelt", teilte die FN weiter mit: "Es ging allein darum, ob sich aus der Videosequenz eine Verletzung der Leistungsprüfungsordnung (LPO) ergibt, und nicht darum, ob die inzwischen verbotene Methode des Touchierens so angewendet wurde, wie sie in den Richtlinien beschrieben war." Die Disziplinarkommission habe es sich in der Beurteilung dieser Frage "nicht leicht gemacht", erklärte FN-Justiziarin Constanze Winter.