Schach: Keymer triumphiert bei Carlsens Freestyle-Serie

Das große deutsche Schachtalent sichert sich den Sieg und ein beträchtliches Preisgeld.
Der deutsche Schachspieler Vincent Keymer hat überraschend den Auftakt der Freestyle-Turnierserie in Weissenhaus gewonnen. Der 20 Jahre alte Großmeister aus Mainz setzte sich im Endspiel des von Szenestar Magnus Carlsen gegründeten Events gegen den US-Amerikaner Fabiano Caruana durch.
"Einer der größten, wenn nicht der größte Erfolg meiner Karriere", sagte Keymer, der bei der ersten von fünf Grand-Slam-Stationen als lokaler Teilnehmer eine Wildcard erhalten und im Halbfinale Carlsen ausgeschaltet hatte. Seit Februar vergangenen Jahres sponsert der deutsche Unternehmer Jan Henric Buettner das größte deutsche Schachtalent, er ist zudem Mitorganisator der Freestyle-Serie.
Nach einem Sieg in der ersten Partie reichte Keymer am Finaltag gegen Caruana ein Unentschieden. Mit dem Nachteil der schwarzen Figuren einigte er sich nach knapp drei Stunden mit seinem Gegner auf ein Remis und strich die 200.000 US-Dollar (rund 191.000 Euro) Preisgeld des Gewinners ein.
Zuvor hatte Keymer sich mit 1,5:0,5 gegen Dominator Carlsen durchgesetzt, dieser beendete das Turnier auf Platz drei. Der Norweger hatte die neue Serie im Freestyle-Format, bei dem die Anfangsstellung der Figuren auf der Grundlinie vor der Partie ausgelost wird, gemeinsam mit Buettner ins Leben gerufen.
Neben dem stattlichen Preisgeld erhielt Keymer 25 Punkte im Ranking, der Gesamtsieger der Serie erhält nach der letzten Station in Kapstadt (5. bis 12. Dezember) zusätzliche 150.000 Dollar. Das zweite Turnier findet vom 8. bis 15. April in Paris statt. Einen "Weltmeister" darf Carlsen entgegen seines ursprünglichen Planes aber am Ende nicht krönen, er befindet sich deswegen mit dem Weltverband FIDE in heftigem Streit.