Scholz und Schott holen Gold bei Para-Schwimm-WM

Tanja Scholz siegt über 50 m Freistil in der Startklasse S4 und holt ihren schon dritten Titel in England.
Tanja Scholz und Verena Schott haben den deutschen Para-Schwimmern bei der WM in Manchester einen goldenen Freitag beschert. Scholz siegte über 50 m Freistil in der Startklasse S4 und holte ihren schon dritten Titel in England. Zuvor hatte Schott das Rennen über 100 m Brust in der Startklasse S4 für sich entschieden.
Scholz gewann in 38,90 Sekunden klar vor der Brasilianerin Patricia Pereira dos Santos (40,34). "Das ist ein magischer Moment. Ich habe keine Ahnung, wie ich das gemacht habe, ich weiß es wirklich nicht", sagte die 39-Jährige.
Die nach einem Reitunfall im Jahr 2020 inkomplett querschnittsgelähmte Athletin hatte zuvor schon Gold über 100 m Freistil und 150 Meter Lagen sowie Silber über 50 m Brust geholt. Schon bei ihrer WM-Premiere 2022 hatte sie mit dreimal Gold und zweimal Silber überragt.
Nicht zu schlagen war auch Schott. Zwei Tage nach Silber über 200 m Lagen siegte die dreimalige Medaillengewinnerin von Tokio mit einer Zeit von 1:43,64 Minuten vor der Britin Grace Harvey (1:45,39). Gina Böttcher landete auf Rang fünf, zudem wurde Taliso Engel Vierter über 50 m Freistil in der Klasse S13.
"Ich kann es gar nicht fassen und mit Worten beschreiben", sagte Schott: "Bis zur Wende habe ich niemanden gesehen, ich habe nur gedacht: 'Weiter, weiter, weiter'. Und ich wusste, dass die zweiten 50 Meter immer meine sind."
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) steht bislang in Manchester bei 15 Medaillen. Bei der vergangenen WM im Vorjahr auf Madeira holten die deutschen Schwimmer 14 Medaillen (4x Gold, 6x Silber, 4x Bronze). Insgesamt gehen in Manchester bis Sonntag zwölf Athletinnen und Athleten für den DBS an den Start.