Schwimm-WM: Wasserballer starten mit historischer Pleite

Nach historischer Pleite droht den deutschen Wasserballern bei der Schwimm-WM ein frühes Aus und das schlechteste Abschneiden seit 21 Jahren.
Debrecen (SID) - Nach einer historischen Pleite droht den deutschen Wasserballern bei der Schwimm-WM in Ungarn ein frühes Aus und das schlechteste Abschneiden seit 21 Jahren. Das Team des neuen Bundestrainers Petar Porobic unterlag im ersten Vorrundenspiel der Gruppe B in Debrecen mit 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1) gegen Japan. Es war die erste Niederlage im zwölften Duell mit den Asiaten.
Die Play-offs um den Viertelfinaleinzug sind damit schon fast außer Reichweite. Die stark verjüngte Mannschaft, die ursprünglich die WM-Qualifikation verpasst hatte, war aufgrund des Ausschlusses der russischen Athleten nachgerückt.
Die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), die unter dem Nachfolger des langjährigen Bundestrainers Hagen Stamm einen personellen Umbruch durchmacht, erwischte einen schwachen Start und lag schnell mit 1:5 zurück. Im letzten Viertel kämpfte sie sich aber 23 Sekunden vor Schluss noch einmal auf 11:12 heran.
Gleich neun Debütanten hatte der Montenegriner Porobic nominiert, weil viele Leistungsträger Julian Real, Dennis Eidner oder Tobias Preuß zurückgetreten waren. Zudem fallen die Berliner Marko Stamm und Mateo Cuk verletzt aus. Vom Team, das vor drei Jahren unter Stamm das WM-Viertelfinale erreichte, sind nur noch vier Spieler übrig geblieben.
Gegen die weiteren Gegner sind Siege utopisch: Am Donnerstag (18.00 Ihr) trifft die DSV-Auswahl auf den zweimaligen Weltmeister Kroatien, am Samstag (19.30 Uhr) auf den Olympiazweiten Griechenland. Das bislang schlechteste WM-Ergebnis war Platz 14 2001.
"Die Lage war noch nie so ernst", sagte Stamm, der von 2000 bis 2012 und auf sanften Druck noch einmal von 2016 bis 2021 Bundestrainer war, vor der WM dem SID: "Es fehlen die jungen Leute, die die Alten verdrängen. Wir haben es versäumt, Nationalspieler auszubilden, die die Lücke schließen."
Nach seinem endgültigen Rücktritt nach der verpassten Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Tokio hatte der 62-Jährige Porobic als seinen Nachfolger empfohlen: "Er ist sehr erfahren, sehr erfolgreich, gut vernetzt und hat mit vielen jungen Leuten gearbeitet. Er ist das Beste, was uns in Deutschland aktuell passieren kann."