Sportbund Rheinland sorgt sich um Vereine im Hochwassergebiet: "Werden ausbluten"

Sportbund Rheinland sorgt sich um Vereine im Hochwassergebiet: "Werden ausbluten"
Geschäftsführer Martin Weinitschke vom Sportbund Rheinland macht sich große Sorgen um die Zukunft der Vereine im Hochwassergebiet Ahrtal.
Frankfurt am Main (SID) - "Die Zeit spielt gegen uns", sagte Weinitschke dem Sport-Informations-Dienst: "Wenn es noch sehr lange mit einer Perspektive für die Sportstätten dauert, dann werden die Vereine ausbluten. Das wird nicht mehr lange gehen. Da muss jetzt was passieren."
Nach der Flutkatastrophe hätten 49 Vereine im Ahrtal und rund 40 im Bereich Trier/Bitburg bislang Schäden angemeldet. Nach bisherigen Schätzungen belaufe sich die Schadenssumme in Sachen Sportstätten auf ungefähr 25 Millionen Euro, dazu kämen 1,3 Millionen Euro im Bereich Sportgeräte und Inventar. Angesichts der nach wie vor existierenden Dunkelziffer könnten diese Beträge "noch nach oben gehen", vermutet Weinitschke.
Von den Sportstätten sei im schwerer betroffenen Ahrtal bislang trotz umfangreicher Hilfen lediglich eine Bogensportanlage wieder aufgebaut worden. Ansonsten würden viele Vereine aus der näheren und auch etwas weiteren Umgebung ihre Plätze und Hallen für Geschädigte zur Verfügung stellen. "Egal wie man hilft, das Mehr an Zeitaufwand haben Eltern, Sportler und Trainer", sagte Weinitschke. "Ein paar Monate und mit Perspektive" gehe das, aber nicht auf Dauer.
Deshalb sei der Sportbund Rheinland auch "stark am Drängeln, dass der Sport bei Kommunen, Kreis und Land eine angemessene Priorität bekommt", führte er weiter aus: "Das dauert jetzt schon über fünf Monate und das zehrt alles an den Kräften. Ich glaube, dass es irgendwann richtig eng wird, dass die Vereinsmitglieder bleiben und sich weiter engagieren."