Tobias Krick: Eine Zukunft voller Fragezeichen

Der Volleyball-Nationalspieler hat keine Lust mehr auf Berlin - und steht vor einer Zukunft mit vielen Fragezeichen.
Im besten Volleyball-Alter für die Nummer eins in Deutschland spielen, von Titel zu Titel eilen - auf all das hat Tobias Krick gerade einfach keine Lust mehr. "Ich bin übersättigt", erklärte der Nationalspieler dem Tagesspiegel: "Es waren zwei schöne Jahre, aber ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt etwas anderes brauche."
Und so verabschiedet sich der 2,13-Meter-Hüne von den Berlin Recycling Volleys - und startet in eine ungewisse Zukunft. Einen neuen Verein hat der Social-Media-Star, dem alleine auf der Plattform TikTok 5,5 Millionen Userinnen und User folgen, nämlich noch nicht. Dennoch war es ein Schritt, den er für sich persönlich gehen musste.
"Mir ging die Lust am Training verloren und da wäre es nicht das Richtige für mich gewesen, noch ein Jahr weiterzumachen", sagte Krick. Auch der Verein wolle nicht, "dass ein Spieler nur die Hälfte Gas gibt und bei den Spielen gar nicht richtig dabei ist", führte der 26-Jährige ungewohnt offen weiter aus: "Lieber ein gutes Ende wie jetzt, anstatt im Schlechten auseinander zu gehen."
Eben jenes "gute Ende" war Berlins neunter Meistertitel in Serie, für Krick der zweite in seinen zwei Jahren in der Hauptstadt. Dazu sicherte sich der Fanliebling während seiner Zeit mit dem deutschen Branchenprimus jeweils zweimal den DVV-Pokal und Supercup. Doch für Krick zählen nicht nur Titel und Trophäen.
Es sei "auch geil, eine deutsche Meisterschaft oder einen Pokal zu gewinnen", sagte der Mittelblocker - aber: "Die Nationalmannschaft macht mir am meisten Spaß. Man vertritt sein Land, das ist für mich das Größte." Turniere wie Olympia, letzten Sommer hatte Krick im deutschen Aufgebot für Paris gestanden, seien "das, worauf ich wirklich hinarbeite".
Nach einer kurzen Pause, die der Volleyballer auf seiner geliebten Urlaubsinsel Mallorca verbringen will, stehen für Krick ab Mitte Juni mit Deutschland die Duelle in der Nations League auf dem Programm. Im September folgt dann die WM auf den Philippinen. Aber was danach?
Auf diese Frage hat Krick selbst noch keine Antwort. "Wie ich dann weitermache, weiß ich noch nicht. Vielleicht mache ich nach der WM auch nochmal eine Pause und suche mir erst danach einen Verein", sagte dieser: "Um ehrlich zu sein habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken gemacht."
Und dann ist da ja auch noch Social Media - soll sich Krick vielleicht nur auf Internet-Content fokussieren? "Mir macht es viel Spaß. Und es bringt Geld", sagte Krick, die Idee sei sehr verlockend. "Aber, die Leute folgen mir ja auch, weil ich Volleyball spiele."