Van Gerwen kritisiert Rangliste und warnt vor Littler-Hype

"Wenn du Weltmeister wirst, musst du zwei Jahre lang nichts machen und bleibst trotzdem oben", sagt der dreimalige Titelträger.
Michael van Gerwen sieht die angekündigte Erhöhung des Preisgeldes im professionellen Darts ab 2026 als verdienten Schritt – äußert jedoch Kritik am bestehenden Ranglistensystem. "Wenn du Weltmeister wirst, musst du zwei Jahre lang nichts machen und bleibst trotzdem oben", sagte der dreimalige Titelträger im Interview mit der Welt. Er sprach sich für ein neues Punktesystem analog zum Tennis aus.
Die Professional Darts Corporation (PDC) wird ab 2026 insgesamt 25 Millionen jährlich ausschütten. Der Weltmeister erhält dann eine Million - doppelt so viel wie bisher. Van Gerwen sieht diesen Schritt als logische Folge der steigenden Popularität des Sports.
Den gestiegenen Hype rund um die Personalie Luke "The Nuke" Littler sieht er allerdings kritisch: "Viele zeigen zu viel Ehrfurcht – das hilft ihm nur", äußert sich van Gerwen. Zudem gebe es nur "zwei, die keine Angst vor ihm haben: Ich und Gerwyn Price." Der Rest seien "Fanboys, die ihm in den Hintern kriechen" würden. Als zentralen Grund für den Darts-Boom sieht van Gerwen nicht den 18-Jährigen, sondern den langfristigen TV-Vertrag mit Sky.
Angesichts der eher kleinen Rolle der deutschen Darter im internationalen Vergleich zeigt sich der Niederländer überrascht. Deutschland habe das Potenzial, jedoch nicht genügend Entwicklung, so van Gerwen. Eine Ausnahme bilde Niko Springer, gegen den van Gerwen bereits verlor. Ihn beschreibt er als authentisch, ruhig und clever – "ein bisschen wie Einstein."