Vor DRL-Start: Das Ringen um die Zukunft geht weiter

Vor DRL-Start: Das Ringen um die Zukunft geht weiter
Frankfurt/Main (SID) - Kurz vor dem Start der neuen Deutschen Ringerliga (DRL) am Samstag ist das zukünftige Verhältnis zwischen der "abtrünnigen" DRL und dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) immer noch unklar. "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie es weitergeht. Es ist zuletzt nichts passiert. Die DRL wollte ihre Hausaufgaben machen, aber wir haben seit unserem Treffen nichts gehört", sagte DRB-Präsident Manfred Werner dem SID.
Am 8. September hatten sich Vertreter des DRB und der DRL im fränkischen Bad Mergentheim getroffen, um über eine gütliche Einigung ihres monatelangen Streits zu beraten. Danach hatte die DRL angedeutet, dass sie sich eine Rückkehr unter das Dach des DRB vorstellen könne, falls sie sich selbst verwalten und vermarkten dürfe. Das DRL-Konzept dafür liegt dem DRB laut Werner aber noch nicht vor.
Vor dem Treffen war jede Menge Porzellan zerschlagen worden. Immer wieder gab es heftige Vorwürfe von beiden Seiten. Ende Juli kam es sogar zu einer Gerichtsverhandlung vor dem Nürnberger Landgericht. Dabei wurde beiden Parteien vonseiten des Gerichts eine gütliche Einigung angeraten.
Im Grunde geht es darum, dass die fünf DRL-Klubs ASV Nendingen, KSV Ispringen, VfK Schifferstadt, KAV Mansfelder Land und Germania Weingarten eine Professionalisierung des Ringens anstreben. Deshalb haben sie sich vom DRB losgesagt und eine eigene Liga gegründet. Damit tritt die DRL in Konkurrenz zur Bundesliga unter dem Dach des DRB. Die Bundesliga-Saison ist bereits im Gange, 21 Klubs ringen dort in drei Staffeln.
Der DRB sieht den Drang nach Profitum als abwegig und existenzbedrohend, da er nicht zu den Amateur-Strukturen des Großteils seiner Klubs passe. Der Weltverband United World Wrestling (UWW) steht aufseiten des DRB und will alle Sportler international sperren, die in der DRL antreten.
Auch deshalb ist DRL-Geschäftsführer Markus Scheu nach eigener Aussage weiter um eine Einigung mit dem DRB bemüht: "Wir werden von unserer Seite aus alles dafür tun, um den Wunsch des Gerichts nach einem gemeinsamen Ergebnis Rechnung zu tragen. Die Bereitschaft, eine einvernehmliche Lösung zu finden, ist von Seiten der Deutschen Ringerliga jederzeit gegeben."