WADA schließt Dopingmanipulationen wie in Sotschi praktisch aus

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) schließt Manipulationen bei Dopingproben im Stile von Sotschi 2014 in Peking praktisch aus.
Peking (SID) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) schließt Manipulationen bei Dopingproben im Stile von Sotschi 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Peking praktisch aus. "Wir haben einen unabhängigen Beobachter, der in den Labors ist und alles beobachtet. Es gibt eine Menge Sicherheitsvorkehrungen. Ich denke, die Situation ist anders", sagte WADA-Generaldirektor Olivier Niggli bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Was das Kontrolllabor in Peking betrifft, so befinde sich dieses "in einem geschlossenen Kreislauf", führte der Schweizer aus und verwies auf eine Reihe internationaler Experten im Labor, internationale Dopingkontrollbeamte für die Tests und internationale Laborleiter.
"Einer der anderen Unterschiede im Vergleich zu Sotschi ist die Tatsache, dass wir seitdem dazugelernt haben. Der Flaschenhersteller ist ein anderer, sodass wir nicht glauben, dass dies auf dieselbe Weise reproduziert werden kann", erklärte Niggli.
Vor acht Jahren bei den Winterspielen in Russland hatte der Gastgeber Proben seiner Athletinnen und Athleten ausgetauscht. Dieser Eklat und seine Auswirkungen verfolgen die Sportnation bis heute, weswegen Russland auch bei den 24. Winterspielen nur unter dem Namen des russischen Olympischen Komitees (ROC) antreten darf. Die Sperre endet im Dezember.
Auch das Risiko, dass Sportlerinnen und Sportler in Peking mit Clenbuterol kontaminiertes Fleisch verzehren und daraufhin positiv auf Doping getestet werden, schätzt Niggli als gering ein: "Das ist der technische Aspekt, aber speziell hier bei den Spielen muss ich sagen, dass wir uns keine besonderen Sorgen machen, denn wie Sie sehr gut wissen, leben wir in einem geschlossenen Kreislauf." Clenbuterol wird in China in der Kälbermast eingesetzt.
Weiter gab die WADA an, dass der Umfang der Dopingkontrollen weltweit fast wieder das Niveau aus Vor-Pandemie-Zeiten erreicht habe. 2021 wurden demnach mehr als 270.000 Proben entnommen. Im ersten Corona-Jahr 2020 lag die Zahl bei etwas mehr als 160.000, 2019 waren gut 300.000 Dopingproben genommen worden.