DOSB-Wahl: Mayer zieht zurück

DOSB-Wahl: Mayer zieht zurück - Weikert will "Lösungen finden"
Stephan Mayer hat sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zurückgezogen.
Düsseldorf (SID) - Das gab der CSU-Politiker, zuletzt Staatssekretär im Bundesinnenministerium, auf der Konferenz mit den Mitgliedsorganisationen des DOSB in Düsseldorf bekannt. Damit bleiben für die Wahl am 4. Dezember in Weimar derzeit zwei Kandidaten für die Nachfolge von Alfons Hörmann: Thomas Weikert und Claudia Bokel.
Der Tischtennis-Funktionär und die Fecht-Präsidentin stellten in der Messe hinter verschlossenen Türen den Delegierten der Landessportbünde, der Spitzensportverbände und der Verbände mit besonderen Aufgaben ihre Programme vor. Wie Mayer waren Weikert und Bokel von der Findungskommission vorgeschlagen worden. Dass es in Weimar noch einen Überraschungskandidaten gibt, scheint ausgeschlossen zu sein.
Während sich Bokel nicht äußern wollte, war Weikert "zufrieden" mit seinem Auftritt. Er traut es sich zu, den gespaltenen Großverband zu einen. "Ich mache Familienrecht, wenn man keine Lösung beim Unterhalt findet, sind die Kinder verhungert", sagte der Anwalt aus Limburg: "Und ich kann sagen, dass ich ganz passabel Lösungen finden kann."
Hörmann tritt nach acht Jahren an der DOSB-Spitze nicht mehr an. Ein anonymer Brief mit Vorwürfen an die Führung in Frankfurt ("Kultur der Angst") hatte eine Krise im Dachverband des deutschen Sports ausgelöst. Nach einer Empfehlung der Ethikkommission entschied sich Hörmann für Nachwahlen des gesamten Präsidiums. Mittlerweile hat auch die Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker ihren Rückzug zum Jahresende angekündigt.
Martin Engelhardt, Präsident der Triathlon-Union, berichtete von Mayers Gründen: "Die Entwicklung der vergangenen Woche und die gesamten Gräben, die sich hier aufgetan haben, hat entscheidend dazu beigetragen, dass er seine Kandidatur zurückgezogen hat."
In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass Hörmann und Rücker über eine Anwaltskanzlei das frühere Vorstandsmitglied Karin Fehres unter Druck gesetzt haben, die Urheberschaft für den anonymen Brief aus dem Mai zuzugeben. Fehres bestreitet dies vehement. Nach und nach distanzierten sich weitere Mitglieder des Präsidiums und des Vorstandes von dem Vorgehen der Führungskräfte. Offensichtlich verstießen Hörmann und Rücker sogar gegen einen Beschluss des Vorstandes.