Hilfspaket des IOC: Verbände bleiben skeptisch

Hilfspaket stößt auf Skepsis - IOC hält an Plan fest
Berlin (SID) - Das IOC hatte am Donnerstag erklärt, Nationale Olympische Komitees (NOKs), Athleten und internationale Sportverbände wegen der Verlegung der Olympischen Spiele von Tokio um ein Jahr mit rund 150 Millionen US-Dollar zu unterstützen.
"Wir haben es so verstanden, dass es sich um Darlehen handelt. Diese helfen uns jetzt aber nicht weiter, deshalb werden wir davon keinen Gebrauch machen, auch weil wir gut gewirtschaftet haben", sagte Thomas Weikert, Präsident des Tischtennis-Weltverbandes (ITTF), dem SID. Sollte es sich dennoch um einen Zuschuss handeln, würde sein Verband zugreifen.
Das IOC unterstützt die Weltverbände zwischen den Olympischen Spielen mit Zahlungen, so erhielt die ITTF für die Zeit zwischen Rio 2016 und Tokio rund 18 Millionen Dollar, die auch geflossen sind. Und auch für die nächste Olympiade zwischen Tokio und Paris 2024 sehe es "gut aus", dass das Geld fließt, wie Weikert erklärte.
Durch die Verschiebung der Tokio-Spiele wegen Corona um ein Jahr auf 2021 kommt es bei etlichen Weltverbänden zu finanziellen Engpässen. Das IOC hatte am Donnerstag angekündigt, 800 Millionen US-Dollar (740 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen. Das Gros von 650 Millionen Dollar soll in die Organisation der Spiele fließen.
Allerdings war zuletzt bekannt geworden, dass das IOC bei Verpflichtungen wegen Olympia nicht immer Geld zur Verfügung gestellt hatte. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, soll in der Vergangenheit der angekündigte IOC-Beitrag geringer als angekündigt ausgefallen und zu einem großen Teil in Form von Sachmitteln bezahlt worden sein. Dabei handelte es sich um Telefone, Anzeigentafeln, Autos und Softdrinks.
Wie das IOC am Freitag mitteilte, werde es trotz der hohen Zusatzkosten durch die Verlegung der Tokio-Spiele sein finanzielles Engagement wie geplant fortsetzen. "Der Gesamtbeitrag des IOC zum Erfolg der Spiele beträgt 1,7 Milliarden US-Dollar", erklärte ein Sprecher des Ringeordens. Dies beinhalte nicht die 800 Millionen US-Dollar, die das IOC am Donnerstag für die Spiele in Aussicht gestellt habe.