Nord- und Südkorea intensivieren Pläne für Olympia-Bewerbung

Nord- und Südkorea intensivieren Pläne für Olympia-Bewerbung
Seoul (SID) - Aus einer gemeinsamen Erklärung der jahrzehntelang verfeindeten Bruderstaaten vom Freitag geht hervor, dass Sportbeamte im Waffenstillstandsort Panmunjom beschlossen haben, in einem Brief an das Internationale Olympische Komitee (IOC) ihre gemeinsame Kandidatur vorzuschlagen.
"Der Süden und der Norden haben vereinbart, praktische Fragen mit dem IOC und anderen Sportverbänden zu erörtern", heißt es in der Erklärung. Weiter bekundeten die beiden Länder am Freitag ihre Bereitschaft, gemeinsam an anderen internationalen Sportereignissen "aktiv teilzunehmen", einschließlich der Olympischen Sommerspiele in Tokio im Jahr 2020. Für die Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2019 ist bereits die Bildung einer gemeinsamen Mannschaft beschlossen, das Team trifft im Eröffnungsspiel auf Gastgeber Deutschland.
Im Anschluss an ihre Gipfelgespräche in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang Mitte September hatten Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekannt gegeben, dass beide Seiten an einer gemeinsamen Olympia-Bewerbung für die Spiele in 14 Jahren arbeiten. Deutschland hatte für 2032 mit der Rhein-Ruhr-Initiative ebenfalls Interesse an einer Gastgeberschaft bekundet.
Nach jahrelanger Funkstille war es kurz vor den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang zu einer Annäherung beider Länder gekommen. Bei den Spielen im Februar diesen Jahres hatte es ein gemeinsames Frauen-Eishockeyteam gegeben. Außerdem waren Athleten beider Länder zur Eröffnungsfeier Seite an Seite hinter der koreanischen Vereinigungsflagge ins Stadion einmarschiert.