104. Tour de France: Vorschau auf die 1. und 2. Etappe

104. Tour de France: Vorschau auf die 1. und 2. Etappe
Düsseldorf (SID) - 1. Etappe (Samstag, 1. Juli): Düsseldorf - Düsseldorf (14 km/Einzelzeitfahren)
Tag X für Tony Martin! Der Auftakt der 104. Tour de France wird zur großen Wettfahrt um das Gelbe Trikot. 198 Fahrer aus 22 Teams starten in das 14 km lange Einzelzeitfahren, an dessen Ende der Tagesschnellste sich das begehrte "Maillot jaune" überstreifen darf.
Ein Auftritt auf dem Podest in Gelb vor heimischem Publikum - für Martin ist genau dies das Traumszenario. Und das übergeordnete Ziel. "Das Gelbe Trikot ist in greifbarer Nähe", sagte Martin, der als viermaliger Weltmeister im Kampf gegen die Uhr fast automatisch zu den Top-Favoriten zählt.
Das Kurs ist weitgehend flach und dürfte Martin angesichts langer Geradeaus-Passagen liegen, der kurvige Mittelteil ist allerdings fordernd. Die Strecke führt nach dem Start an der Düsseldorfer Messe entlang des Rheinufers, ehe Deutschlands längster Fluss zweimal überquert wird. Anschließend geht es für Martin und Co. über die Prachtmeile Königsallee in Richtung Altstadt, dann verläuft die Strecke zum Ziel an der Messe.
Eine große Rolle dürfte das Wetter spielen. Die Regenwahrscheinlichkeit ist hoch, was für die Veranstalter schade und für die Fahrer nicht ungefährlich ist. Die Risikobereitschaft ist speziell bei der Tour hoch, die Sturzwahrscheinlichkeit auf rutschigem Asphalt umso höher.
2. Etappe (Sonntag, 2. Juli): Düsseldorf - Lüttich/Belgien (203,5 km)
Der erste Grand Départ der Tour de France in Deutschland seit 30 Jahren endet mit der zweiten Etappe. Das 203,5 km lange Teilstück beginnt im Düsseldorfer Stadtzentrum und führt zunächst nach Osten, in Grafenberg wartet die erste Bergwertung der Frankreich-Rundfahrt. Nach einem Abstecher nach Erkrath und Mettmann fährt das Feld zurück nach Düsseldorf.
Von dort geht es in Richtung Niederrhein, in Möchengladbach steht die erste Sprintwertung an. Nach Stationen in Jülich, Würselen, dem Geburtsort von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, und Aachen überquert das Feld nach 144 Kilometern die Grenze zu Belgien.
Im Ziel in Lüttich ist der erste Massensprint der 104. Tour zu erwarten - und womöglich ein neuer Träger des Gelben Trikots zu sehen. Speziell Marcel Kittel träumt insgeheim vom großen Coup. Angesichts einer Zeitgutschrift von zehn Sekunden für den Tagessieger ist Gelb kein unrealistisches Szenario für den sehr passablen Zeitfahrer.
Zu den großen Rivalen im Sprint zählt einmal mehr André Greipel, der den Kurs kennt. "Ich bin die Strecke zweimal abgefahren, ich weiß, was mich erwartet", sagte der elfmalige Tour-Etappensieger.
Lüttich war zuletzt 2012 Etappenort der Frankreich-Rundfahrt, als der Schweizer Fabian Cancellara den Prolog gewann. Tony Martins Traum von Gelb zerschnitt damals eine Scherbe auf der Strecke, die seinen Reifen beschädigte.