UCI-Boss Cookson fiebert mit Martin: Heimsieg wäre "spektakulär"

UCI-Boss Cookson fiebert mit Martin: Heimsieg wäre "spektakulär"
Düsseldorf (SID) - Für UCI-Präsident Brian Cookson wäre ein Heimsieg von Tony Martin im Auftakt-Zeitfahren der 104. Tour de France "spektakulär, etwas ganz, ganz Besonderes für Deutschland", wie der Chef des Radsportweltverbandes dem SID am Freitag sagte. Martin sei "einer der großen Favoriten, aber es gibt andere, und man kann es im Radsport nicht vorhersehen", meinte der Brite mit Blick auf den Grand Départ am Samstag in Düsseldorf.
Die Nicht-Einladung von Jan Ullrich zum ersten Tour-Beginn in Deutschland seit 30 Jahren wollte Cookson nicht näher bewerten. "Ich bin daran interessiert, unseren Sport voranzubringen, dass junge Fahrer nicht vor der Entscheidung stehen, wie Jan Ullrich in seiner Karriere", sagte der 66-Jährige. Allgemein meinte Cookson: "Irgendwann im Leben verdient jeder eine zweite Chance."
Ob die Zeit bei Jan Ullrich reif sei oder er die nötigen Statements abgegeben habe, darüber könne nur die deutsche Öffentlichkeit entscheiden. Er sei "sehr froh, dass der Radsport wieder auf der Agenda steht in Deutschland. Es wurde eine Menge getan, um die Reputation wiederherzustellen." Es gebe eine Menge junger deutscher Fahrer, "die das Image des sauberen Radsports vertreten, das macht mich stolz."
Cookson stellte dem deutschen Radsport überdies auch die baldige Ausrichtung einer Straßenrad-WM in Aussicht. "Wir würden äußerst gerne eine Straßenweltmeisterschaft nach Deutschland bringen, vielleicht in den frühen 2020er Jahren", sagte er. Es habe bereits Gespräche mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gegeben, diese befänden sich aber "in einem frühen Stadium. Es gibt noch kein festes Bekenntnis, aber ein riesiges Potenzial."
In diesem Jahr findet im Oktober die Bahnrad-EM in Berlin statt, 2020 steigt die Bahnrad-WM in der Hauptstadt. Eine Straßen-WM gab es zuletzt im Jahr 2007 in Stuttgart.