Heidtmann: Mentales Loch bei Sportlern nach Olympia-Verschiebung normal
Heidtmann: Mentales Loch bei Sportlern nach Olympia-Verschiebung normal
Köln (SID) - Der mehrfache deutsche Schwimm-Meister "Es wird eine große Herausforderung für die meisten Athleten. Es ist auch okay, sich für ein oder zwei Wochen etwas orientierungslos zu fühlen, das ging mir nicht anders", sagte der Mixed-Staffel-Europameister von 2018 im Gespräch mit der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Viele Athleten befänden sich für einen gewissen Zeitraum in einer "Leere".
Für die Sportler sei es nun wichtig, "sich im Kopf fit zu halten. Ich lerne nebenbei noch eine andere Sprache, damit ich in meinen vier Wänden nicht eingehe", sagte der 25-Jährige. Beim Training erhält Heidtmann, der in den USA lebt, Unterstützung durch Bekannte. "Wir haben netterweise ein paar Freunde, die einen Pool zu Hause haben, den wir nutzen dürfen. Wir haben auch in der Appartementanlage einen Pool", sagte er.
Der frühere Weltklasse-Schwimmer und zweimalige Olympiamedaillen-Gewinner Klaus Steinbach glaubt, dass die Athleten schnell wieder auf die Beine kommen. "Wir Sportler leben davon, dass wir ziemlich stark kopfgesteuert sind. Unsere Motivation findet im Kopf statt, wir sind dann schon in der Lage, unseren Körper anzutreiben - so, dass er dann zum richtigen Zeitpunkt auch die richtige Leistung bringt", sagte der 66-Jährige.
Für Steinbach, Teil des Aufsichtsrats der Sporthilfe und Mitglied der Hall of Fame des deutschen Sports, war es keine Frage, dass die Athleten trotz der derzeitigen Coronakrise weiter gefördert werden. "Bei den Athleten ist keine große Reserve da, diese Förderung ist lebens- und spitzensportnotwendig", sagte er.
Heidtmann ist froh über diese finanzielle Unterstützung. "Das war eine sehr, sehr wichtige Nachricht. Ich habe auch nur von Leuten gehört, die sich riesig gefreut haben", sagte er. In der aktuell unsicheren Zeit sei es "sehr wichtig, zumindest finanziell so eine Sicherheit im Rücken zu wissen".