Schwimmen: DSV sagt Groß für Sportdirektor-Posten ab

Schwimmen: DSV sagt Groß für Sportdirektor-Posten ab
Der dreimalige Olympiasieger Michael Groß wird kein neuer Leistungssport-Direktor im Deutschen Schwimm-Verband (DSV).
Berlin (SID) - DSV-Präsident Marco Troll habe ihm in einem Telefonat abgesagt, bestätigte Groß dem SID: "Enttäuscht bin ich deswegen nicht. Der DSV war am Zug, und jetzt hat er diese Entscheidung getroffen." Der Verband plane mit einer internen Lösung, sagte Groß zur Begründung.
In einer Präsidiumssitzung am Freitag soll eine Entscheidung über den vakanten Posten fallen. Groß (56) war von den Bundestrainern als Interimslösung bis Ende des Jahres vorgeschlagen worden.
"Ich habe nicht aufgrund des Chaos' im DSV meine Bereitschaft erklärt, sondern wegen der extremen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie", hatte der erfolgreiche Unternehmer dem SID gesagt: "Das Wasser hat mir in meinem Leben sehr viel gegeben, und in der aktuell schwierigen Situation würde ich gerne meine Kompetenz außerhalb des Beckens einbringen." Doch dazu wird es nun nicht kommen.
Notwendig wird die Neubesetzung, weil sich der DSV vor einigen Wochen von Thomas Kurschilgen getrennt hat. Über die genauen Gründe will sich Troll aufgrund des schwebenden Verfahrens nicht äußern, doch das wird ihm intern als mangelnde Transparenz ausgelegt.
Der erst im November gewählte Präsident steht massiv unter Druck. In einem offenen Brief, der unter anderem von den Bundestrainern, den Athletensprechern und den Ex-Stars Franziska van Almsick, Britta Steffen und Paul Biedermann unterzeichnet ist, wurden Troll eine "intransparente und diffuse Kommunikation" sowie die Hauptverantwortung für die "Krise zur Unzeit" vorgeworfen.