Formel 1: Bottas gewinnt in Spielberg

Formel 1: Bottas gewinnt in Spielberg
Spielberg bei Knittelfeld (SID) - Der Finne Valtteri Bottas hat den Großen Preis von Österreich in Spielberg gewonnen und damit den zweiten Sieg seiner Karriere gefeiert. Hinter dem Finnen belegte Ferrari-Star Sebastian Vettel Platz zwei und baute damit seine WM-Führung weiter aus. Mit 171 Punkten hat Vettel 20 Punkte Vorsprung auf Verfolger Lewis Hamilton im Mercedes, der in Spielberg hinter Baku-Sieger Daniel Ricciardo (Australien/Red Bull) Vierter wurde.
"Ich hätte eine Runde mehr gebraucht", sagte Vettel, der Bottas am Ende des Rennens immer näher kam und am Ende nur gut eine halbe Sekunde hinter dem Finnen über die Ziellinie fuhr. "Wie fühlt man sich, wenn man so knapp hinter dem Sieger Zweiter wird", sagte ein nicht ganz zufrieden wirkender Vettel, der außerdem darauf beharrte, dass Bottas einen Frühstart hingelegt hatte: "Da bin ich ziemlich sicher."
Mercedes-Teamvorstand Niki Lauda mahnte sein Team trotz des knappen Sieges zur Konzentration. "Ferrari ist auf einem sehr guten Weg", sagte der Österreicher bei RTL: "Ich werde mich jetzt mit Toto Wolff zusammensetzen, da muss etwas passieren, 20 Punkte sind eine Menge Holz." Lauda forderte unverblümt "einen Doppelsieg beim nächsten Rennen in Silverstone".
Bottas kam auf dem Red-Bull-Ring perfekt ins Rennen und ließ der Konkurrenz an der Ampel keine Chance. Zwar wurde zunächst ein möglicher Frühstart untersucht, doch der 27-Jährige hatte sich dank der schnellsten Reaktionszeit anscheinend regelkonform abgesetzt. "Das war der perfekteste Start meines Lebens", sagte Bottas, dem am Ende des Rennens "ziemlich die Luft ausging. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, weil meine Reifen Blasen geworfen haben."
Von der Spitze hatte der Polesetter zuvor den Grand Prix kontrolliert und war unaufhaltsam davongezogen. Bottas' Stallrivale Hamilton hatte schon früh mehr als 15 Sekunden Rückstand und biss sich bis zum ersten Boxenstopp an Kimi Räikkönen (Finnland/Ferrari) die Zähne aus.
Der 32-jährige Hamilton war nur von Rang acht gestartet, da er wegen eines verbotenen Getriebewechsels um fünf Plätze in der Startaufstellung strafversetzt wurde. Im Rennen gingen die Probleme weiter, Hamilton, der im Qualifying hinter Bottas und Vettel nur die drittbeste Zeit gefahren war, beklagte früh Probleme an seinem Auto. "Die Hinterreifen fühlen sich nicht gut an", funkte er unter anderem an die Box.
Nico Hülkenberg (Emmerich) blieb im Renault auf Platz 14 ebenso ohne Punkte wie Pascal Wehrlein (Worndorf). Der 22-Jährige musste nach einem Motorenwechsel aus dem Boxengasse starten und landete auf Rang 15.