Die Top-Elf der Achtelfinal-Spiele
Die Achtelfinal-Begegnungen der Europameisterschaft sind passé, die besten acht Nationen kämpfen nun im Viertelfinale um den Henri-Delaunay-Pokal. Welche Spieler haben sich in der ersten K.o.-Runde hervorgetan? Wer steht in der Top-Elf? So viel sei gesagt: Ein deutscher Nationalspieler ist nicht vertreten. Ein Star des BVB hat es hingegen in die Auswahl geschafft.
TOR: Yann Sommer (Schweiz)
Der 1,83 Meter große Yann Sommer, der zu den kleinsten Schlussmännern des Turniers zählt, ist wahrlich nicht als Elfmeter-Killer bekannt. Dennoch war es der Gladbach-Torwart, der gegen Weltmeister Frankreich zum großen Helden avancierte, indem er Kylian Mbappés Schuss parierte. Bei den insgesamt drei Gegentoren war Sommer machtlos.
ABWEHR: Azpilicueta (Spanien)
Der Chelsea-Kapitän hat lange auf seine Chance im Team von Luis Enrique warten müssen. Azpilicueta machte im wilden Spiel gegen Kroatien sein zweites EM-Spiel - und sorgte mit seinem Kopfball für das zwischenzeitliche 2:1 der Selección. Auch sonst gefiel der 31-Jährige auf der rechten Abwehrseite mit guten Zweikämpfen und großer Laufbereitschaft.
Harry Maguire (England)
Defensiv, abgesehen von seiner Gelben Karte, im Spiel gegen Deutschland ohne Tadel. Offensiv setzte der englische Innenverteidiger immer wieder Akzente und sorgte mit Kopfbällen für enorme Gefahr. Nicht nur bei Standards war Maguire in der DFB-Hälfte zu finden. Der United-Profi hatte großen Anteil am historischen Sieg im Wembley-Stadion.
Francesco Acerbi (Italien)
'Hässlich, aber effektiv', so fasste Italiens Defensivspieler Francesco Acerbi das Weiterkommen gegen Österreich (2:1 n. V.) passend zusammen. Der Lazio-Verteidiger wies die beste Passgenauigkeit (92 %) aller Verteidiger auf, zudem gelangen ihm wichtige Zweikämpfe und die Vorlage zum 2:0.
Oleksandr Zinchenko (Ukraine)
Im ukrainischen 3-4-3-System gegen die Schweden mehr linker Mittelfeld- statt Abwehrspieler. Ging als Kapitän mit großem Einsatz voran, bewies zudem exzellente Technik beim 1:0, als er das Leder per Dropkick in die Maschen hämmerte.
MITTELFELD: Tomas Holes (Tschechien)
Lieferte ein wahnsinnig hohes Pensum gegen die Niederlande ab, klebte als defensiver Mittelfeldspieler förmlich an seinen Gegenspielern. Der Profi von Slavia Prag ebnete dann auch noch mit seinem Tor zum 1:0 den Weg ins Viertelfinale - Holes wurde zurecht als Spieler des Spiels ausgezeichnet.
Paul Pogba (Frankreich)
Dreh- und Angelpunkt der Franzosen, die sich bis zur Schlussphase als sichere Sieger wähnten. War an jeder Offensivaktion irgendwie beteiligt, erzielte zudem ein Traumtor zum zwischenzeitlichen 3:1. Muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, das Heft noch aus der Hand gegeben zu haben.
Granit Xhaka (Schweiz)
Auf der Gegenseite jubelte Granit Xhaka mit dem Underdog aus der Schweiz. Steckte zu keinem Zeitpunkt auf, warf sich in jeden Zweikampf und forderte jeden Ball (101 Kontakte, genauso viele wie Pogba). Mit drei Schlüsselpässen und einer Passquote von 93 % der beste Schweizer auf dem Feld. Die Frisuren-Debatte im Nachbarland dürfte ad acta gelegt werden.
ANGRIFF: Raheem Sterling (England)
Setzte seinen Lauf eindrucksvoll fort, steht nun bei drei Turniertreffern für England. War gegen die DFB-Elf dribbelstark, extrem schnell und wendig. Brachte Wembley mit seinem Führungstreffer zum Kochen und war letztlich der Mann des Abends.
Kasper Dolberg (Dänemark)
Startelf-Debüt bei dieser EM nach Maß. Brachte Dänemark mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße, bei beiden Toren bewies er große Entschlossenheit. Hatte enorm viele Ballaktionen und war bis zu seiner Auswechselung einer der lauffreudigsten Dänen.
Thorgan Hazard (Belgien)
Ist endgültig aus dem Schatten von Superstar und Bruder Eden Hazard getreten. Der Dortmunder Angreifer erzielte das entscheidende Tor für Belgien gegen Portugal - es war der dritte Scorerpunkt im vierten EM-Spiel für Thorgan Hazard.
