So lief der irre Transfer-Poker um Erling Haaland
Anfang 2020 wechselte Erling Haaland zu Borussia Dortmund, traf in der Folge nach Belieben und sorgte für einen Tor-Rekord nach dem anderen. Kein Wunder, dass sich über Jahre hinweg Gerüchte um einen Wechsel zu absoluten Top-Klubs rankten, ehe Manchester City schließlich den Zuschlag erhielt. Der irre Transfer-Poker um Haaland im Rückblick:
Vergleichsweise geringe Ablöse im Sommer 2022
Schon 2021 sickert durch, dass Haaland im folgenden Jahr dank einer Ausstiegsklausel für eine vergleichsweise geringe Ablösesumme wechseln kann. Diese liegt je nach Medienbericht zwischen 75 und 90 Millionen Euro.
Mondgehalt im Gespräch
Die angeblichen Forderungen der Haaland-Seite haben es in sich: Laut 'Gazzetta dello Sport' will der Stürmer im Falle eines Wechsels künftig sage und schreibe 50 Millionen Euro im Jahr verdienen - plus Bonuszahlungen. Andere Medien schreiben von mindestens 35 Millionen Euro.
Geldregen für Raiola und Haaland-Papa?
Nicht nur Erling Haaland, sondern auch seine Entourage soll offenbar von einem Wechsel profitieren. Die spanische 'Sport' berichtet, dass Berater Mino Raiola 40 Millionen Euro bei einem Transfer einstreichen will, Haalands Vater Alf-Inge soll immerhin noch 20 Millionen Euro bekommen.
Haaland gibt angeblich Wunschklub bekannt
Ende November 2021 heißt es bei 'Spox' und 'Goal', Haaland habe im privaten Umfeld wiederholt Real Madrid als Wunschklub genannt. Die Königlichen haben angeblich schon im Sommer angefragt und rechnen für 2022 mit zähen Verhandlungen. Haaland reize die sportliche Perspektive in Madrid.
Mino Raiola nennt die Transfer-Kandidaten
Haalands Berater Mino Raiola spricht im Dezember bei 'Sport1' freimütig über einen möglichen Wechsel seines Schützlings im Sommer 2022 und zählt vier Vereine als mögliche Kandidaten auf: den FC Bayern, Real Madrid, den FC Barcelona und Manchester City.
BVB bestätigt Wechsel-Möglichkeit für Haaland
Kurz vor der Winterpause bestätigt Sportdirektor Michael Zorc den Medien, dass man sich 'in einem guten, permanenten Austausch mit Erling, seinem Vater und seinem Berater' befinde. Haaland habe 'die Möglichkeit, im Sommer zu wechseln'. Wie genau die angedeutete Vereinbarung aussieht, ist jedoch nach wie vor nicht bekannt.
Wilde Spekulationen aus Spanien
Nach dem letzten Heimspiel 2021 gegen Fürth (3:0) begibt sich Haaland auf eine persönliche Ehrenrunde für die BVB-Fans. Spanische Medien deuten die Szenen als Verabschiedung und spekulieren wild über einen Winter-Wechsel des Norwegers. Die Dortmunder Verantwortlichen widersprechen solchen Gedankenspielen deutlich.
Interesse von Real Madrid 'verbürgt'
'Verbürgt' ist das Interesse von Real Madrid an Haaland, wie Watzke nach dem Hinrundenabschluss bei Hertha BSC bei 'Bild TV' bestätigt. 'Es kann sein, dass Erling geht, es kann sein, dass er bleibt', sagt der BVB-Boss außerdem.
Haaland kritisiert den BVB
Auch zu Beginn des Jahres 2022 gehen die Gerüchte um Haaland munter weiter. Gegenüber dem TV-Sender 'Viaplay' erklärt der Norweger: 'Der Verein versucht, Druck auf mich auszuüben, mich in eine Entscheidung zu drängen.' Der BVB will dieses Statement nicht unkommentiert lassen ...
BVB-Bosse dementieren Entscheidungsfrist
... sowohl Dortmunds Lizenzspieler-Leiter Sebastian Kehl als auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementieren die Meldungen über eine angebliche Entscheidungsfrist. 'Dass das ein oder andere Medium schreibt, der BVB würde ihm sicherlich ein Ultimatum setzen - bis Februar stand letzte Woche irgendwo - ist totaler Bullshit', sagt Watzke in der 'ARD'.
Haaland angeblich 'heißes' Thema beim FC Bayern
Anfang März berichtet 'Bild'-Fußball-Chef Christian Falk im Podcast 'Bayern Insider', dass der Rekordmeister bei Haaland weiter im Rennen ist. 'Es erhärtet sich immer mehr, dass das Haaland-Thema beim FC Bayern jetzt noch einmal richtig groß werden könnte. Da kommt nochmal richtig Musik rein', so der Reporter.
Gerüchte um Geheimtreffen zwischen Haaland und Xavi
Kurz darauf behauptet die spanische Zeitung 'L'Esportiu de Catalunya' allerdings, dass sich Haaland in München mit Vereinsvertretern des FC Barcelona getroffen haben soll. Cheftrainer Xavi und Jordi Cruyff, der im Management der Blaugrana arbeitet, seien vor Ort gewesen, um Haaland einen Wechsel schmackhaft zu machen. Wenig später verkündet Barca-Boss Joan Laporta jedoch den Ausstieg aus dem Poker.
Watzke nennt Stand im Poker um Haaland
Ende März gibt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein Update zum Stand der Dinge. 'Wir wissen aktuell weder von Spieler-Seite etwas Konkretes noch ist irgendjemand auf uns zugekommen', verrät er im Interview mit der 'Sport Bild'. Ihm sei gleichwohl bewusst, dass 'wir finanziell nicht mithalten können, falls Manchester City kommt', so Watzke weiter.
Verwirrung um angebliche Einigung mit ManCity
Mitte April heißt es in England dann, dass Haalands Wechsel zu Manchester City unmittelbar bevorstehen soll. 'The Athletic' widerspricht jedoch: Noch sei 'etwas Arbeit' zu tun, schreibt das Fachblatt. So sei beispielsweise die Zahlungsart bislang nicht geklärt. Möglich wäre, dass City eine Ratenzahlung anstrebt, der BVB hingegen pocht wohl darauf, die gesamten 75 Millionen Euro sofort zu bekommen.
Haaland-Berater Raiola verstirbt
Am 30. April 2022 verstirbt Haalands Berater Mino Raiola an den Folgen eines Krebsleidens. Der Tod des Spieleragenten verzögert den Transfer-Poker zunächst, allerdings sollen die Partner des Italieners die Verhandlungen bereits seit Monaten vorangetrieben haben.
BVB stellt Haaland frei
Am 9. Mai 2022 kommt der monatelange Poker um Haaland auf der Zielgeraden an. Am trainingsfreien Montag erlaubt der Verein dem Norweger, 'persönliche Angelegenheiten zu regeln', wie der BVB auf Anfrage bestätigt. Die belgische Zeitung 'La Derniere Heure' berichtet, dass Haaland im Erasmus-Krankenhaus in Brüssel im Beisein des Mannschaftsarztes von Manchester City den Medizincheck absolviert.
Borussia Dortmund und Manchester City verkünden Einigung
Tags darauf machen beide Seiten Nägel mit Köpfen und beschließen einen der spektakulärsten Deals seit langem: Haaland verlässt den BVB und wechselt zu Manchester City. Die Klubs geben eine grundsätzliche Einigung bekannt, laut Borussia sind nur noch die 'vertraglichen Details abzustimmen und zu dokumentieren'. Das Gesamtpaket ist mehrere Hundert Millionen Euro schwer.
