Alpine Ski-WM: Zehn Namen, die die Titelkämpfe prägen können

Ski-WM: Topstar Hirscher träumt von fünf Medaillen
St. Moritz (SID) - LARA GUT (25, Schweiz): "Die WM wird verrückt", sagt der Schweizer Ski-Darling. Gleich zum Auftakt im Super-G wird Gold von ihr verlangt. "16 Jahre sind genug!", titelte der Blick, Sonja Nef war 2001 die letzte Weltmeisterin aus dem Gastgeberland. Doch Gut verschließt sich den Erwartungen. "Wenn ich am Start stehe, will ich zeigen, wer ich bin", sagt die Gesamtweltcup-Siegerin, "nicht gegen jemanden gewinnen."
MARCEL HIRSCHER (27, Österreich): 60 Paar Ski, acht Paar Skischuhe, sechs Skibrillen mit 60 Ersatzscheiben, fünf Helme - sogar ein Hubschrauber steht bereit: Für Österreichs Ski-Heiligen wird die WM zur Materialschlacht. Wenn der viermalige Weltmeister fährt, steht in der Alpenrepublik das Leben still. "Zu Marcel", sagt ÖSV-Alpinchef Hans Pum, "fallen mir keine Superlative mehr ein."
KJETIL JANSRUD (31, Norwegen): In Abwesenheit seines großen Landsmanns Aksel Lund Svindal (Knie-OP) Favorit in den Speed-Rennen. "Kjetil wird kräftig zuschlagen", sagt Svindal. Der Trumpf des Super-G-Olympiasiegers: Kaum einer gleitet so gut - und das ist in St. Moritz eine Schlüsselqualifikation.
HENRIK KRISTOFFERSEN (22, Norwegen): "Hvem er kongen? Hæ? Kyss meg bak!", brüllte der Slalom-Dominator bei seinem jüngsten Sieg in Schladming 50.000 Österreichern entgegen. Also: "Wer ist der König, leckt mich am A....!" Der "Mozart des Skisports" (DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier) löste damit ein Medien-Erdbeben in der Ski-Nation aus. Sein Duell mit Hirscher im Slalom soll der krönende WM-Abschluss werden.
FELIX NEUREUTHER (32, Partenkirchen): Lausbub, Charmebolzen und ewiger Rückenpatient. Aber auch: bester deutscher Ski-Rennläufer der vergangenen Dekade. "Wenn alles passt", sagt er, "kann ich die Hirschers und Kristoffersens biegen". In diesem Winter passte es aber zu selten: kein Sieg, drei Podestplätze.
ALEXIS PINTURAULT (25, Frankreich): Wer kann Marcel Hirscher "biegen"? Alexis Pinturault! In der Kombination und im Riesenslalom mindestens auf Augenhöhe mit dem Österreicher, grundsätzlich immer in der Lage, wie der Rivale in einer eigenen Liga zu fahren - aber: nicht so konstant. Ist auch im Super-G immer für eine Top-Platzierung gut.
DAVE RYDING (30, Großbritannien): Lernte das Skifahren auf einem ..., naja, auf einer leicht geneigten Kunststoffpiste in Mittelengland. Einzelkämpfer. Verpasste neulich in Kitzbühel als Zweitplatzierter nur knapp den ersten Weltcupsieg eines Briten. "Unfassbar" findet nicht nur Felix Neureuther die Entwicklung des unerschrockenen Engländers.
MIKAELA SHIFFRIN (21, USA): Mit 17 Weltmeisterin, mit 18 Olympiasiegerin, mit 21 dürfte im März der Gesamtweltcup folgen. In den USA kennt sie trotzdem "niemand", behauptet das Wunderkind der Ski-Szene. Slalom-Titel Nummer drei dürfte das kaum ändern.
ILKA STUHEC (26, Slowenien): Shootingstar des Winters und fünfmalige Saisonsiegerin. Einzige Athletin mit einer Servicefrau - Mama Darja wachst ihre Ski. Stuhec flog nach fünf Knie-Operationen 2009 aus der Nationalmannschaft - und kämpfte sich auf eigene Faust an die Spitze. "Ich genieße es, Ski zu fahren. Es ist das Wichtigste, dass ich mich nicht stresse", sagt sie.
LINDSEY VONN (32, USA): "Gold ist möglich", sagt die Drama Queen aus den USA, obwohl sie zuletzt 2010 bei einem Großereignis triumphierte. Nach ihrem Oberarmbruch kann die Speed-Königin sich noch immer nicht die Haare machen, "aber Make-up geht". Beste Voraussetzungen also, zumal auch Hündchen Lucy vor Ort die Pfoten drückt.