Biathlon-Direktor Bitterling kritisiert Nachwuchsförderung

Felix Bitterling sieht bei der Nachwuchsförderung im deutschen Biathlon großen Verbesserungsbedarf.
Frankfurt am Main (SID) - Felix Bitterling sieht bei der Nachwuchsförderung im deutschen Biathlon großen Verbesserungsbedarf. "Wir haben zu viel Angst in unserem System, junge Athleten früher zu schieben, als wir es gewohnt sind", sagte der Sportliche Leiter des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei Sky Sport News. Man habe in der Vergangenheit "zwei, drei Jahre länger gebraucht" als andere Topnationen, bei denen sich Athleten mit "22, 23 oder maximal 24 Jahren" bereits im Weltcup etabliert hätten.
Der Norweger Sivert Guttorm Bakken hatte im Vorjahr zum Beispiel mit nur 23 Jahren den Massenstart-Weltcup gewonnen. "Das ist ein Alter, in dem bei uns in den letzten Jahren gar kein Junger in den Weltcup gekommen ist", monierte Bitterling: "Wenn du mit 27, 28 erstmals in den Weltcup kommst, kriegst du vielleicht nicht zehn Chancen sondern nur zwei. Dann fährt der Zug leichter ohne dich aus dem Bahnhof als bei einem 22-Jährigen."
Generell seien die deutschen Nachwuchsathleten "mit ganz wenigen Ausnahmen nicht laufstark genug", führte der im Sommer installierte Nachfolger von Bernd Eisenbichler aus. Daran gelte es ebenso wie an der Durchlässigkeit in den Herrenbereich zu arbeiten. "Wir müssen diejenigen, die sich im Juniorcup hervortun, früher in den IBU Cup schieben und aus dem IBU Cup die Topathleten dann auch schneller in den Weltcup hochziehen", forderte Bitterling.