Bob-WM: Friedrich zur Halbzeit Zweiter im Viererbob

Bob-WM: Friedrich zur Halbzeit Zweiter im Viererbob
Whistler (SID) - Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) darf zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Whistler weiterhin auf seinen zweiten Titel im Viererbob hoffen. Der 28-Jährige liegt zur Halbzeit eines engen Wettbewerbs auf dem zweiten Rang, nur vier Hundertstelsekunden trennen den Titelverteidiger vom führenden Letten Oskars Kibermanis. Dritter ist der kanadische Lokalmatador Justin Kripps mit lediglich elf Hundertsteln Rückstand auf die Spitze. Die Entscheidung fällt am Sonntagmorgen deutscher Zeit ab 2.00 Uhr.
Friedrich wurde am Freitag (Ortszeit) von einer Blessur zurückgeworfen, die er beim Start zum ersten Lauf an den Adduktoren erlitt. "Der Muskel ist ein bisschen fest geworden", sagte Friedrich in der ARD: "Aber so etwas gehört dazu, es ist eine lange Saison, und wir sind jetzt vier Wochen in Übersee." Er sei durch den Schmerz in Lauf eins "vielleicht ein bisschen geschockt gewesen, aber es ist okay. Uns bleiben noch zwei Läufe, und wir sind immer zuversichtlich."
Vor den Durchgängen drei und vier haben die beiden weiteren deutschen Schlitten überraschend kaum noch Chancen auf das Podest. Der Olympia-Zweite Nico Walter (Oberbärenburg/+0,61) ist Siebter mit bereits einer halben Sekunde Rückstand auf den Bronzerang. Titelverteidiger Johannes Lochner (Stuttgart/+0,86), 2017 zeitgleich mit Friedrich Weltmeister, belegt nur den enttäuschenden neunten Platz.
In dieser Saison hatten der alles überragende Friedrich (fünf Siege) sowie Walther und Lochner (jeweils ein Sieg) mit einer Ausnahme in jedem Weltcup-Rennen für deutsche Siege gesorgt. Einziger nicht-deutscher Gewinner war Kripps auf der US-Bahn in Lake Placid.
Ein WM-Erfolg von Kibermanis käme damit überraschend. Der Lette belegte im Gesamtweltcup dieses Winters mit einigem Abstand den zweiten Rang hinter Friedrich, sein einziges Edelmetall bei einem Großereignis ist bislang eine Silbermedaille bei der EM im vergangenen Januar am Königssee. Auf der schnellen Bahn in Whistler überzeugte er nun mit einem Bahnrekord im ersten und einem Startrekord im zweiten Lauf.