Chaotisches Abfahrtstraining: Kriechmayer mit überragender Bestzeit - Sander 16.

Chaotisches Abfahrtstraining: Kriechmayer mit überragender Bestzeit - Sander 16.
St. Moritz (SID) - Vincent Kriechmayr (Österreich) hat bei der Ski-WM in St. Moritz mit einer überragenden Bestzeit im chaotischen zweiten Abfahrtstraining ein deutliches Zeichen gesetzt. Kriechmayr, der noch um einen der vier Plätze in der österreichischen Mannschaft für das Rennen am Samstag (12.00 Uhr/ZDF und Eurosport) fuhr, lag 1,30 Sekunden vor Medaillenanwärter Beat Feuz (Schweiz).
Rang drei belegte Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (Österreich/1,34) vor Super-G-Weltmeister Erik Guay (Kanada/1,41). Andreas Sander (Ennepetal/2,08) erreichte Rang 16. Josef Ferstl (Hammer), der erst nach der eineinhalbstündigen Unterbrechung fuhr, erreichte Rang 21 (2,28). "Es war eine brutal lange Warterei", sagte Ferstl. Kurz nach seiner Fahrt wurde der Testlauf dann ein weiteres mal abgebrochen.
Zunächst war das Training wegen Nebels nach 24 Startern offiziell abgebrochen worden. Läufer, Trainer und Streckenarbeiter verließen den Berg. Mehr als eine Stunde später machte der Internationale Skiverband FIS plötzlich wegen bester Sicht einen Rückzieher und beorderte alle wieder zurück an die "Corviglia". Mehr als sechs weitere Läufer schafften es allerdings nicht nach unten, dann war endgültig Schluss.
Der Trainingsbeste am Donnerstag sorgte durch seine Fahrt für leichte Verwunderung. "Was der Kriechmayr gemacht hat, weiß ich auch nicht genau", sagte Titelverteidiger Patrick Küng (Schweiz). Dessen Mannschaftskollege Feuz gab zu bedenken: "Die Österreicher sind Quali gefahren, kein Wunder." Er sagte aber auch, er wolle sich die Fahrt des Österreichers noch einmal "genau anschauen". Kriechmayr selbst bestätigte, er sei "auf dem letzten Zacken" gefahren.
Sander war mit seiner Fahrt erwartungsgemäß nicht zufrieden. "Es war noch nicht ideal, ich muss noch ein bisschen zulegen", sagte er, versicherte aber auch: "Es ist schon mehr ein Mutmacher." Eine Platzierung unter den ersten Zehn am Samstag "wäre ein Erfolg". Im Super-G am Mittwoch hatte der Westfale den guten siebten Platz belegt.