Fragen und Antworten zum Biathlon-Weltcup

Fragen und Antworten zum Biathlon-Weltcup
München (SID) - Was steht an?
Am Samstag (30. November) startet im schwedischen Östersund, WM-Ort des vergangenen Winters, der 43. Biathlon-Weltcup. Insgesamt sind in diesem Winter zehn Weltcups geplant. Das Finale steigt ab 16. März 2020 am berühmten Holmenkollen in Oslo.
Gibt es Rennen in Deutschland?
Wie immer macht der Weltcup in Oberhof und in Ruhpolding Station. Die Rennen in Oberhof starten am 9. Januar (bis 12.1.). In Ruhpolding finden die Wettkämpfe von 15. bis 19. Januar statt.
Was ist der Saison-Höhepunkt?
Im Gegensatz zu den anderen Wintersportarten gibt es im Biathlon die Weltmeisterschaften im Einjahresrhythmus. Die WM 2020 beginnt am 12. Februar in Antholz in Südtirol. Bis 23. Februar werden Medaillen in zwölf Wettkämpfen vergeben. Die WM-Ergebnisse gehen aber auch in die Weltcupwertung mit ein.
Mit welchen Chancen starten die deutschen Athleten in die neue Saison?
Siege in Serie wird es im Jahr eins nach dem Rücktritt von Biathlon-Königin Laura Dahlmeier für den Deutschen Skiverband (DSV) wohl nicht mehr geben. Für das Frauen-Team ist es jedoch eine große Chance, aus dem Schatten der Vorzeigeläuferin zu treten. Vor allem auf Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann ruhen die Hoffnungen. Franziska Preuß muss Konstanz in ihre Leistungen bringen. Bei den Männern gibt es in Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Erik Lesser mehrere Anwärter auf das Podest. Bleibt abzuwarten, wie Simon Schempp aus seiner längeren Pause in den Weltcup zurückkehrt. Im Sommer zeigte er sich in starker Form.
Wer sind die Favoriten?
Bei den Männern führt kein Weg an Johannes Thingnes Bö vorbei. Der Überflieger aus Norwegen dominierte den vergangenen Winter fast nach Belieben und stellte mit 16 Siegen eine neue Bestmarke auf. Allerdings ist offen, ob Bö alle Rennen laufen wird. Seine Frau erwartet im Januar ihr erstes Kind. Spannend wird sein, wie sich Martin Fourcade präsentiert. Der Franzose zeigte in der letzten Saison ungewohnte Schwächen. Bei den Frauen dürften die Italienerinnen Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi, die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland, Hanna Öberg (Schweden) und auch Denise Herrmann zu den aussichtsreichsten Kandidatinnen gehören.
Wer ist nicht mehr dabei?
Die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier erklärte im Frühjahr ihren Rücktritt. Sie verspüre nicht mehr die hundertprozentige Leidenschaft, die für den Profisport erforderlich ist. Auch Sprintweltmeisterin Anastasyja Kuzmina (Slowakei), schon zweifache Mutter, beendete ihre Karriere. Zudem machten Simon Fourcade, der meist im Schatten seines jüngeren Bruders Martin stand, und der Sachse Michael Rösch, der zuletzt für Belgien startete, Schluss. Olympiasieger Anton Schipulin hatte schon im Verlauf des vergangenen Winters genug. Der Russe war die nicht abreißenden Dopinggerüchte um seine Person leid.
Was ist neu?
Sportlich bleibt alles beim Alten: Es gibt weiterhin Wettkämpfe im Einzel (3), Sprint (9), Verfolgung (6) und Massenstart (6) sowie in der Staffel (6), der Mixed-Staffel (4) und der Single-Mixed-Staffel (4). Deutschland hat nach wie vor bei Frauen und Männern sechs Startplätze. Sportpolitisch hat der Weltverband IBU nach Aussage seines Präsidenten Olle Dahlin jedoch eine "neue Ära" eingeleitet. Auf ihrem Kongress im Oktober verabschiedete die IBU eine neue Verfassung, mit der der Verband nach einigen Skandalen für mehr Transparenz und Integrität in Ethik- und Anti-Doping-Fragen sorgen will.
Was ändert sich für die TV-Zuschauer?
Laura Dahlmeier wird bei ausgewählten Rennen für das ZDF neben Sven Fischer als Expertin im Einsatz sein. Erstmals wird die 26-Jährige beim Weltcup in Le Grand Bornand kurz vor Weihnachten in ihrer neuen Rolle zu sehen sein, zudem in Ruhpolding sowie bei der WM in Antholz.