Kombination: Frenzel führt nach dem WM-Springen

Frenzel stürmt im "Wohnzimmer" Seefeld zu WM-Gold
Innsbruck (SID) - Kombinierer Eric Frenzel hat bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld völlig überraschend Gold im Wettkampf von der Großschanze gewonnen und damit für die erste deutsche Medaille gesorgt. Der Sachse siegte vor dem Norweger Jan Schmid und Franz-Josef Rehrl aus Österreich.
"Ich bin extrem happy, dass das heute so aufgegangen ist. Es war ein grandioser Tag, alles hat gepasst. Ein bisschen Glück war auch noch dabei. Es war rundum ein genialer Tag", sagte Frenzel in der ARD.
Für Frenzel wirkte Seefeld erneut wie ein Kurort. Stolze 13 Weltcupsiege hat der Sachse in dem Tiroler Wintersport-Mekka in seiner Karriere gefeiert, im deutschen Teamhotel "Zum Gourmet" gibt es sogar die "Eric-Frenzel-Suite". Nun feierte er genau dort eine Wiederauferstehung wie aus dem Nichts.
"Ich bin unheimlich bewegt. Unglaublich, was der Sport immer für Geschichten schreibt. Wenn Eric eine Chance wittert, beißt er einfach zu", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Ich kann nur den Hut ziehen vor ihm. Unglaublich, was der Junge immer wieder leistet."
Der in dieser Saison bislang so enttäuschende Frenzel ging nach einem Traumsprung auf der Großschanze in Innsbruck als Führender in die Loipe, hielt allen Angriffen stand und hatte im Ziel 4,3 Sekunden Vorsprung auf Schmid. Topfavorit Jarl Magnus Riiber aus Norwegen kam nur auf dem fünften Rang, Team-Olympiasieger Fabian Rießle wurde als zweitbester Deutscher Siebter, Titelverteidiger Johannes Rydzek Neunter.
Für den dreimaligen Olympiasieger Frenzel war es bereits der sechste WM-Titel seit 2011. In der "ewigen" Rangliste zog der 30-Jährige mit Rekordweltmeister Johannes Rydzek gleich. Gleichzeitig setzte sich der Goldrausch der "Dominierer" fort: Schon bei der WM 2017 und Olympia 2018 waren alle Siege an das DSV-Team gegangen, das nun acht große Rennen in Folge gewonnen hat.
Für Aufregung hatte derweil am Vormittag eine Schrecksekunde für den TV-Experten Martin Schmitt gesorgt. Ein Ski von Kristian Ilves rutschte nach einem Sturz des Esten alleine Richtung Tal, nahm am Gegenhang Fahrt auf und flog mit hoher Geschwindigkeit durch das Sicherheitsnetz. Dort verfehlte der Ski den Eurosport-Experten nur knapp. "Der Moderationsplatz war zum Glück frei, als der Ski einschlug. Ich stand eine Box daneben, vielleicht einen oder anderthalb Meter entfernt", sagte Schmitt im ORF.