Nach Eklat: Kritik an Fourcade wächst

Nach Eklat: Kritik an Fourcade wächst
Hochfilzen (SID) - Doppel-Olympiasieger Martin Fourcade (Frankreich) sieht sich nach dem Eklat bei der Biathlon-WM in Hochfilzen vermehrt auch Kritik aus dem Lager der Athleten ausgesetzt. "Ich glaube, er hat den Bogen überspannt. Mittlerweile wird es teilweise privat und da muss man schon etwas aufpassen", sagte der für Belgien startende Michael Rösch bei Eurosport.de: "Man sieht, dass Martin da sehr emotional ist und das Thema sehr an sich ranlässt."
Nach der Mixedstaffel am Donnerstag verließ Fourcade bei der Blumenzeremonie das Podest, weil ihm die drittplatzierten Russen den Handschlag verweigert hatten. Diese protestierten damit wiederum gegen den Franzosen, der sich während des Rennens auf der Strecke unfair verhalten haben soll. "Wenn man der beste Biathlet der Welt ist, braucht man sich in solche Scharmützel nicht verwickeln lassen", sagte auch der ehemalige Verfolgungsweltmeister Erik Lesser.
Fourcade hatte beim Wechsel zunächst den überführten Ex-Doper Alexander Loginow (wahrscheinlich versehentlich) zu Fall gebracht, im Endspurt dem Russen Anton Schipulin regelkonform den Weg abgeschnitten. "Man kann ihm das nicht vorwerfen, weil alles im erlaubten Bereich war. Er hätte es aber durchaus souveräner lösen können", sagte Lesser.
Der 28-Jährige ist langsam aber sicher ohnehin der gesamten Situation überdrüssig. "Normalerweise würden jetzt Fragen nach Medaillen oder meiner Form kommen", sagte Lesser, der am Samstag im Sprint (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) in das Geschehen eingreifen wird: "Nun stehe ich aber hier und muss Fragen zu Doping und kleinen Skandalen beantworten. Das ist alles nicht unbedingt schön."