Rodeln: Loch verliert den WM-Titel - deutsche Männer gehen leer aus

Rodeln: Loch verliert den WM-Titel - deutsche Männer gehen leer aus
Igls (SID) - Die deutschen Männer um Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) haben erstmals seit 14 Jahren das Podest bei einer Rodel-WM verpasst. Im österreichischen Igls landete Loch am Sonntag nur auf dem völlig enttäuschenden sechsten Platz und verlor seinen Titel an Lokalmatador Wolfgang Kindl. Johannes Ludwig (Oberhof) war als Vierter noch der beste Starter des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD).
Bei den Frauen und den Doppelsitzern hatten Tatjana Hüfner (Blankenburg) und Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) am Samstag dagegen die WM-Titel gewonnen, auch die Teamstaffel setzte sich zum Abschluss vor den USA und Russland durch.
"Natürlich ist die Enttäuschung da", sagte Loch: "Aber diese Saison will es einfach nicht klappen. Die Plätze vier, fünf, sechs gehören anscheinend mir. Ich nehme es so, wie es ist, nächstes Jahr werden wir einiges anders machen, dann geht es wieder von Neuem los."
Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang/Südkorea kommt Lochs Schwächephase allerdings zur Unzeit, für den 27-Jährigen endete in Igls eine eindrucksvolle Serie: Seit der WM 2008 hatte er bei neun Großereignissen in Folge stets auf dem Podest gestanden, dabei gewann er zweimal Olympia-Gold, fünf Weltmeisterschaften und zweimal WM-Silber.
Ein WM-Podest ganz ohne deutsche Männer hatte es zuletzt 2003 im lettischen Sigulda gegeben. In Igls komplettierten hinter Kindl nun Roman Repilow (Russland) und Dominik Fischnaller (Italien) das Treppchen. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) fuhr auf Platz sieben, Ralf Palik (Oberwiesenthal) wurde Zwölfter.
Bei den Frauen krönte sich dagegen Hüfner mit ihrem fünften Titel nach langer Durststrecke zur Rekordweltmeisterin. Erin Hamlin (USA) und Kimberley McRae (Kanada) gewannen die weiteren Medaillen, Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) belegte nach einem schweren Fehler nur den sechsten Platz. "Das alles ist schwer greifbar", sagte Hüfner, die 2007 ebenfalls in Igls ihren ersten WM-Titel gewonnen hatte: "Ich hatte mir sehr viel Druck aufgebaut, ich wollte hier zehn Jahre danach unbedingt nochmal Weltmeisterin werden." 2012 hatte Hüfner ihren vorerst letzten Titel gewonnen.
Eggert/Benecken gewannen zudem vor den Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) und Robin Geueke/David Gamm (Winterberg). Drei deutsche Doppel auf dem WM-Treppchen hatte es zuletzt vor genau 30 Jahren ebenfalls in Igls gegeben.