Ski-WM in St. Moritz, Kombination der Männer: Szenen, Zitate, Fakten

Ski-WM in St. Moritz, Kombination der Männer: Szenen, Zitate, Fakten
St. Moritz (SID) - DER SIEGER: Luca Aerni, 23 Jahre alt, Slalom-Spezialist aus der Schweiz. Die Trainer hatten sich für ihn und gegen Niels Hintermann entschieden, den Sensationssieger der verrückten Kombination in Wengen. Weil Aerni nach der Abfahrt 30. war, durfte er im Slalom als Erster ran und nutzte die beste Piste perfekt aus. Danach musste er eine dreiviertel Stunde lang zittern.
DER TITELVERTEIDIGER: Vor zwei Jahren in Beaver Creek war Marcel Hirscher (Österreich) 30. nach der Abfahrt. Er startete als Erster in den Slalom - und gewann Gold. Diesmal startete er als Dritter im Slalom, dabei verschenkte er den Titel auf den letzten Metern. Mehr als vier Zehntelsekunden verlor er von der letzten Zwischenzeit bis ins Ziel. 0,01 Sekunden fehlten zu Gold.
DER PECHVOGEL: Romed Baumann ist ein guter Abfahrer, aber oft nicht gut genug, um für Österreich die Spezialabfahrt zu bestreiten. Sechsmal musste er in seiner Karriere schon in die interne Qualifikation, zum sechsten Mal war er in St. Moritz nicht schnell genug. Ihm blieb nur der alpine Zweikampf. Mit seiner Zeit in der Kombi-Abfahrt hätte er am Sonntag, als die (allerdings minimal anders gesteckte) Spezialabfahrt wegen Nebels auf der kürzeren Kombi-Strecke gefahren werden musste, Bronze gewonnen.
DIE DEUTSCHEN: Alle Achtung. WM-Debütant Thomas Dreßen (Mittenwald), in der Spezialabfahrt bereits guter Zwölfter, fuhr in der Kombi-Abfahrt auf Rang drei - er ließ dabei Speed-Koryphäen wie Kjetil Jansrud (Norwegen), Matthias Mayer (Österreich) oder Dominik Paris (Italien) hinter sich. Am Ende wurde er immerhin 14. - bestes Resultat eines deutschen Kombinierers seit 18 Jahren. Andreas Sander (Ennepetal) und Josef Ferstl (Hammer) fuhren als Fünfter sowie Neunter ebenfalls eine gute Abfahrt, belegten am Ende die Ränge 23 und 25.
DAS RENNEN: Ohne das Gold von Aerni schmälern zu wollen: Aber im Slalom waren die Läufer nach ihm mit zunehmender Dauer benachteiligt. Die Piste wurde weich, gab nach, wies tiefe Furchen auf - die Fahrer mit einer guten Abfahrtsplatzierung waren chancenlos. Dies kritisierte sogar einer, der davon profitierte: Silbermedaillengewinner Hirscher.
DIE ZAHLEN DES TAGES: Bei der WM vor zwei Jahren hatten Sander und Ferstl ebenfalls die Plätze 23 und 25 belegt.
WAS NOCH ZU SAGEN WÄRE: "Das war von uns ein sensationelles Rennen." (DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier)