Ski-WM in St. Moritz, Super-G der Männer: Szenen, Zitate, Fakten

Ski-WM in St. Moritz, Super-G der Männer: Szenen, Zitate, Fakten
St. Moritz (SID) - DER SIEGER: Eigentlich ein Wunder, dass Erik Guay am Start stehen konnte. Zehn Tage zuvor, bei der ersten Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen, war der Kanadier am Seilbahnsprung abgehoben und durch die Luft geflogen, und geflogen, und geflogen. Nach mehr als 50 Metern Flug und einem heftigen Aufprall kam Guay mit ein paar Prellungen davon, auch der Airbag verhinderte Schlimmeres. "Ich bin glücklich, dass ich gesund bin, ich bin glücklich, dass ich hier sein kann", sagte er am Mittwoch im Ziel. Es war sein zweites WM-Gold nach 2011, als er, in Garmisch-Partenkirchen, die Abfahrt gewonnen hatte.
DAS RENNEN: Vincent Kriechmayer (Österreich), Startnummer eins, hielt eine gute Viertelstunde lang die Bestzeit - dann kam Kjetil Jansrud (Norwegen) mit Startnummer neun: Der Topfavorit fuhr Andreas Sander (Ennepetal) runter vom Podest und sah wie der neue Weltmeister aus - bis Erik Guay (Kanada) mit der Startnummer 14 die "Corviglia" heruntergeflogen kam. Überraschend bekamen die beiden Gesellschaft durch einen Freund von Felix Neureuther: Manuel Osborne-Paradis (Kanada), von "Gold-Rosi" Mittermaier "Manni" genannt, fuhr zu Bronze. Mit Startnummer 26, an seinem 33. Geburtstag.
DIE DEUTSCHEN: Rang sieben für Andreas Sander (Ennepetal) - eine ganz starke Leistung. Die beste in einem Speed-Rennen bei einer WM oder Olympia seit Rang sechs von Florian Eckert im Super-G bei der WM 2005 in Bormio. Und: Ein bemerkenswerter Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang, wo die Deutschen eine Medaille holen wollen. Die beiden anderen? Naja. Josef Ferstl (Hammer) enttäuschte als 26., Thomas Dreßen (Mittenwald) schied bei seinem WM-Debüt aus.
STATISTIK DES TAGES: Erik Guay, Super-G-Weltmeister 2017 in St. Moritz, Abfahrtsweltmeister 2011 in Garmisch-Partenkirchen, ist erst der vierte Skirennläufer, der die WM-Titel in beiden Speed-Disziplinen gewann. Die anderen drei Mitglieder dieses sehr elitären Kreises: Pirmin Zurbriggen (Schweiz/Abfahrt 1985, Super-G 1987), Hermann Maier (Österreich/beide 1999), Bode Miller (USA/beide 2005).
SERIE DES TAGES: Seit 2002 haben die Norweger stets den Olympiasieger im Super-G gestellt. Bei Weltmeisterschaften haben sie den Titel in ihrer Lieblingsdisziplin seit 2001 nicht mehr gewonnen.
ZAHLEN DES TAGES: 35 und 187 (Alter in Jahren und Tagen von Erik Guay, nunmehr ältester alpiner Ski-Weltmeister der Geschichte)
WAS NOCH ZU SAGEN WÄRE: "Wie beim Wein: je älter, desto besser." (Hannes Reichelt, Österreich, Super-G-Weltmeister 2015 und bislang ältester alpiner Ski-Weltmeister, über Nachfolger Guay). - "Leck mich am Arsch, musste das sein?" (Erster Gedanke von WM-Debütant Dreßen, Mittenwald, nach seinem Ausscheiden nach 30 Fahrsekunden) (SID)