Christopher Nolan verteidigt Einspielergebnis von "Tenet"

Christopher Nolan hat sich in einem Interview begeistert vom weltweiten Einspielergebnis seines Blockbusters "Tenet" gezeigt. Der Regisseur befürchtet, dass aus den mageren Einspielergebnissen in den USA falsche Schlüsse gezogen werden.
Christopher Nolan (50, "Interstellar") hat im Interview mit der "Los Angeles Times" Stellung zu den Einspielergebnissen seines Blockbusters "Tenet" bezogen. Rund 347 Millionen US-Dollar (rund 296 Millionen Euro) hat der Film bisher weltweit eingefahren. Nolan sei "begeistert", dass der Film fast 350 Millionen Dollar eingespielt hat. "Ich bin aber besorgt, dass die Studios die falschen Schüsse aus unserem Kinostart ziehen", erklärte er. In den USA soll "Tenet" nur rund 54 Millionen Dollar (45 Millionen Euro) eingespielt haben - auch weil viele Kinos dort aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten.
"Anstatt darauf zu schauen, wo der Film gut funktioniert hat und wie er dringend nötige Einnahmen generieren konnte, achten sie darauf, wo er nicht die Vor-Covid-Erwartungen erfüllt hat", führte der Regisseur aus. "Sie nehmen es dann lieber als Entschuldigung für all ihre Verluste anstatt aktiv zu werden und sich anzupassen - oder, um es anders auszudrücken, unsere Branche neu aufzustellen." Langfristig gesehen sei ein Kinobesuch auch weiterhin ein Teil des Lebens. Doch aktuell "muss sich jeder einer neuen Realität anpassen", betonte Nolan, der als Verfechter des Kinos gilt.
Wie hoch wird der Verlust sein?
"Tenet" galt als der erste Blockbuster, der seit Ausbruch der Pandemie auf der Kinoleinwand zu sehen war. Die Produktionskosten des Streifens sollen sich auf 200 Millionen US-Dollar (circa 168 Millionen Euro) belaufen. Konkurrenten von Warner Bros. spekulieren, dass "Tenet" bis zu 100 Millionen US-Dollar (rund 85 Millionen Euro) Verlust einfahren könnte. Insider von Warner Bros. bestreiten diese Zahl und gehen von Verlusten von rund 50 Millionen US-Dollar (rund 43 Millionen Euro) aus.
Die mageren Einspielergebnisse habe das Studio erwartet, hieß es im September in einer Stellungnahme des Unternehmens. "Wir befinden uns auf unbekanntem Territorium, jeder Vergleich mit der Welt vor Covid-19 wäre also ungerecht und ohne Basis."