"Ghostbusters": Diese vier Ladys überzeugen auf ihrer Geisterjagd

Einen sogenannten Kult-Klassiker neu aufzulegen, ist immer eine Gratwanderung. Die weiblichen "Ghostbusters" sorgten bereits lange vor dem Kinostart für reichlich Unmut unter den Fans. Doch die vier Ladys überzeugen auf ganzer Linie.
Hollywood setzt gerne darauf, Film-Klassiker aus vergangenen Tagen wiederzubeleben. Remakes, Reboots, Sequels, Prequels - alles ist möglich in der Traumfabrik. Regisseur Paul Feig (53, "Taffe Mädels") hat sich nach über 30 Jahren an eine Neu-Interpretation des Kult-Klassikers "Ghostbusters" aus dem Jahr 1984 gewagt. Ähnliche Geschichte - gleicher Spielort - doch eine große Veränderung: In "Ghostbusters 3D" gehen nun vier Damen auf Geisterjagd. Ein Aufschrei ging durch die Fans. Doch man sollte dem Streifen eine Chance geben, denn es lohnt sich.
Ein neuer Kult-Klassiker?
Die "Ghostbusters" von damals sind Kult, genauso wie der Film an sich, das ist unbestritten. Dan Aykroyd und Bill Murray haben dem neuen Team sogar ihren Segen gegeben. Etwas was eingefleischte Fans nicht vom Shitstorm abhalten konnte. Zugegeben, der Streifen läuft ein wenig zäh an. Regisseur Paul Feig hätte gut daran getan, die erste Viertelstunde zu straffen und schneller ins eigentliche Geschehen einzusteigen. Doch kaum sind die vier Protagonistinnen auf einem Haufen und die Geisterjagd in vollem Gange, sollte jeder die Neuauflage schlichtweg genießen. Frauen haben auf Geisterjagd nichts verloren und keine Ahnung von Comedy? Von wegen!
Mit Melissa McCarthy (45, "Spy - Susan Cooper Undercover"), Kristen Wiig (42, "Brautalarm") und den beiden "Saturday Night Live"-Stars Kate McKinnon (32) und Leslie Jones (48) stehen vier Comedy-Schwergewichte an vorderster Front. Die Chemie zwischen den vier Ladys könnte nicht überzeugender sein. Da sitzt jeder Blick, jede Geste und jedes Wort-Geplänkel. Es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie um die beste Punchline wetteifern und sich einen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen liefern. Der Zuschauer hat viel zu lachen - und zum Mitfiebern. Immerhin wollen Geister New York City einnehmen.
Ein besonderes Schmankerl bei all der Frauen-Power: Chris Hemsworth (32, "The Huntsman & The Ice Queen")! Der Australier ist der perfekte Sidekick - und beweist, dass er mehr ist als Actionheld und Gott "Thor". Hemsworth sorgt durch seine tollpatschige Art für etliche Lacher. Dabei bleibt auch sein gutes Aussehen nicht unbemerkt. Weder von den Protagonistinnen, noch vom Zuschauer. Eine Tatsache, mit der sich aber wunderbar spielen lässt. Weitere männliche Unterstützung bieten Dan Aykroyd (64, "Tammy - Voll abgefahren") und Bill Murray (65, "Rock the Kasbah") mit ihren Cameo-Auftritten. Etwas, was allen Kult-Fans mehr als zusagen dürfte.
Die Diskussion, die rund um den Film entfacht ist, dass Frauen nicht auf Geisterjagd gehen sollten und auch keine Ahnung von Comedy haben, ist beschämend. Beschämend für eine Zeit, in der Frauen und Männer gleichgestellt sein sollten. Denn selbst das Original hat Schwachstellen. Wieso also nicht einen neuen Kult erschaffen? Es ist nichts Verwerfliches daran, taffe und lustige Vorbilder zu kreieren, die keine Jungfrau in Nöten darstellen, sondern Geistern selbstständig den Garaus machen. Ganz im Gegenteil. Hinzukommt, dass durch McCarthy, Wiig und Co. Wissenschaft extrem cool klingt.
Fazit
"Ghostbusters 3D" beweist, dass es eine Gratwanderung ist, einen als Kult angesehenen Film neu zu beleben. Der Ansatz mit vier Geisterjägerinnen bringt aber mächtig Schwung in die Story. Welche Männer hätten denn Aykroyd und Murray das Wasser reichen sollen? Die Frage, ob es überhaupt eine Neuauflage braucht, kann nicht pauschal beantwortet werden. Fakt ist aber, dass das Remake das Original keineswegs schmälert. Der neue Film macht schlichtweg Spaß!