"Inferno": Höllische Kopfschmerzen für Robert Langdon

Sieben Jahre ist es her, dass Tom Hanks als Harvard-Professor Robert Langdon auf der Leinwand zu sehen war. Jetzt ist er wieder da. Die Pause könnte aber zu lange gewesen sein.
Nach "The Da Vinci Code - Sakrileg" (2006) und "Illuminati" (2009) hat Regisseur Ron Howard bereits zum dritten Mal eines der Bücher von Dan Brown rund um Harvard-Symbologie-Professor Robert Langdon verfilmt. Howard und Drehbuchautor David Koepp bewegen sich in "Inferno", der Film läuft am 13. Oktober in Deutschland an, auch nicht sehr weit weg von der Quelle:
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Langdon, erneut verkörpert von Tom Hanks, erwacht ohne Gedächtnis in einem Krankenhaus in Florenz und jagt dann bald durch die Stadt - und halb Europa - um die Menschheit vor einer Seuche zu bewahren. Der schwerreiche Wissenschaftler Bertrand Zobrist (Ben Foster) will diese freisetzen, um das Problem der Überbevölkerung zu lösen. Vor seinem Tod hat der Dante-Liebhaber Hinweise hinterlassen, wo er die Seuche loslassen will.
Wer sind die Guten?
Zusammen mit der Ärztin, die ihn in der Klinik behandelt hat, Sienna Brooks (Felicity Jones), ist Langdon auf der Flucht vor einer Polizistin, die ihm offenbar nach dem Leben trachtet. Anstatt sich daran zu erinnern, warum er mit einer Schusswunde in Florenz unterwegs ist, leidet Langdon unter starken Kopfschmerzen und wird von Halluzinationen heimgesucht, die alle mit Dantes "Göttlicher Komödie" zu tun haben und ihn direkt in die Hölle versetzen. Nach und nach kann Langdon einige Puzzleteile zusammenfügen, während er und Brooks in Florenz den Hinweisen folgen, die Zobrist ausgelegt hat.
Dabei werden die beiden nicht nur weiter von einer mordenden Polizisten gejagt, es kommen noch mehr Parteien ins Spiel. Die Weltgesundheitsorganisation, vertreten durch Elizabeth Sinskey (Sidse Babett Knudsen), die Langdon nur zu gut kennt, ihr Mitarbeiter Christoph (Omar Sy) sowie der Provost (Irrfan Khan), der Chef einer geheimen Organisation, mischen bald mit. Sie alle wollen Langdon finden. Aber wer sind die Guten und steht Langdon auf der richtigen Seite? Das ist erst mal unklar.
Fazit
Viel zu lachen gibt es für Langdon alias Hanks in diesem Film dann auch nicht, die Figur bleibt ziemlich blass, was sicher nicht nur an seinen Kopfschmerzen liegt. War Robert Langdons siebenjährige Pause auf der großen Leinwand vielleicht doch zu groß? Für Dan-Brown-Fans, die mit der "Inferno"-Geschichte vertraut sind, bietet der Film wenig zusätzliche Bereicherung. Die Jagd durch die Sehenswürdigkeiten von Florenz ist fast lieblos umgesetzt - zu einfach bekommen Langdon und Brooks, was sie brauchen.
Ansonsten bietet der Film Durchschnitts-Popcorn-Kino mit namhafter Besetzung. Ähnlich wie bei den Buchvorlagen von Dan Brown gilt erneut auch für die Verfilmungen: Man weiß, was einen erwartet. Fragt sich, ob das für die Kinozuschauer im Jahr 2016 noch ausreicht.