Immer mehr Hepatitis-Fälle in Deutschland und Europa

Zum Ende der Hauptreisezeit im Sommer steigt üblicherweise die Zahl der Hepatitis-A-Fälle in Deutschland. Reisende bringen die Krankheit als unschönes Urlaubssouvenir mit. Doch in diesem Jahr verzeichnete das Robert-Koch Institut (RKI) schon im ersten Halbjahr 15 Prozent mehr Infektionen als im Vorjahr.
Auch in Ländern wie Österreich, Slowakei und Ungarn gab es deutlich mehr Ausbrüche und auch Todesfälle. In Tschechien sind bereits sechs Menschen an den Folgen einer Hepatitis-A-Infektion gestorben.
Hepatitis A vor allem in Ländern mit geringen Hygienestandards
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es laut RKI 397 Fälle von Hepatitis A in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 347. In der Zunahme sieht die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) ein Warnsignal.
Bei Hepatitis A handelt es sich um eine durch Viren hervorgerufene Entzündung der Leber. Hepatitis A ist die am wenigsten gefährliche Variante des Hepatitis-Virus. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung von alleine ab. In sehr seltenen Fällen kann es bei älteren Menschen und Menschen mit Leberschäden zu schweren Verläufen bis hin zu Leberversagen kommen. Das Virus kommt weltweit vor, ist aber in einigen Ländern weiter verbreitet. Dazu zählen Regionen wie Mittel- und Südamerika, Afrika, Südostasien und einige osteuropäische Länder.
Impfempfehlung für Reisende
Gegen Hepatitis A kann man sich impfen lassen. Derzeit rät die DGVS bei Reisen in Risikogebiete zu einer Impfung, die sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt durchgeführt werden sollte. Auch das RKI gibt eine Impfempfehlung für Reisen nach Mittel- und Südamerika, nach Afrika und nach Asien.