Jens Riewa verkündet radikale "Tagesthemen"-Änderung

Die Nachrichtensendungen der ARD stehen für Kontinuität und Konstanz. So sehen das jedenfalls viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Änderungen im Konzept werden entsprechend argwöhnisch beäugt. Wenig überraschend ist daher, dass die Rundfunkanstalt auch diesmal mit Kritik und Vorwürfen konfrontiert ist, seit sie über den Moderator Jens Riewa eine bedeutende Neuerung bei den "Tagesthemen" verkünden ließ.
Dabei überbrachte Riewa, der seit 1995 die 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" spricht und seit 2020 Chefsprecher der Nachrichtensendung ist, die Kunde in betont lockerem Stil: Das Video postete er auf seinem persönlichen Instagram-Account und gefilmt hat er sich mit einem Selfiestick. Der Inhalt ist aber brisant: Schließlich sei ein "Kapitel" bei den "Tagesthemen" zu Ende gegangen.
"Denn ab sofort, ab 1. Juni, wird es am Wochenende in den 'Tagesthemen' keinen Nachrichtenblock mehr geben", erklärte der 61-Jährige. Es stehe ihm nicht zu, die Entscheidung zu beurteilen, doch damit ende "ein Stück Geschichte". Und auch für ihn bedeutet die Änderung eine Zäsur: Somit habe er "gleich nach der tagesschau um 20 Uhr Feierabend", schrieb Riewa in einem Kommentar zum Clip.
"Was für eine Frechheit": Das sagen die Nutzer
Der Ansicht, dass mit dem Ende des Nachrichtenblocks bei den "Tagesthemen" ein "Stück Geschichte" zu Ende gehe, sind auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Doch anders als Riewa nehmen sie sich die Freiheit, den Schritt zu beurteilen. Dabei hagelt es Kritik: "Ohne Worte", schreibt ein Nutzer, "es wäre schön, wenn der Zuschauer mal gefragt wird und nicht immer alles über uns entschieden wird." Eine Userin findet "das schon mal merkwürdig und sehr schade" und fügt hinzu: "Als Gebührenzahler bekommen wir also immer weniger für unsere Beiträge."
Ein dritter Nutzer ärgerte sich ebenfalls: "Was für eine Frechheit! Wozu bezahlen wir denn noch GEZ?!". Eine Userin findet die Entscheidung "sehr schade" und fragt: "Warum ist das so???" Sie könne das "überhaupt nicht verstehen". Andere Follower klingen versöhnlicher: "Schade", schreibt einer, "aber vielen Dank für die Info!" Diese Userin sieht das Positive in der Nachricht: "Hauptsache, du bleibst uns erhalten", schreibt sie.
Schauspieler Hans Sigl auch nicht begeistert
Zu den vielen Beiträgen gehört auch der des Schauspielers Hans Sigl. Der Kommentar des "Bergdoktor"-Darstellers, der offensichtlich auch ein "Tagesthemen"-Zuschauer ist, ist kurz und bündig. Klage und Bedauern hört man dennoch durch: "Why oh why?", schreibt er in seinem Post. "Quo vadis Information?" Wohin geht es also mit den Nachrichten? Ein Nutzer weiß, wohin es zumindest einen Teil der "Tagesthemen"-Zuschauer ziehen wird, nämlich zum Konkurrenzformat des ZDF, dem "heute journal".