"Das habe ich mal bei einem Antiquitätenmarkt in Bonn gekauft", erzählt Marina. "Da habe ich 350 Euro für gezahlt." Horst Lichter findet: "Das ist ja gar nicht wenig." Jetzt hoffen Marina und ihre Mutter Eva auf 50 Euro Gewinn.
Detlev Kümmel beginnt die Expertise mit der Empfehlung auf dem Schild: "Drink Coca-Cola Ice Cold." Ansonsten ist der "Sprite Boy" abgebildet, neben dem Weihnachtsmann die bekannteste Werbefigur der Marke.
Doch schon der Hersteller des Emailleschilds "Langcat" Bussum macht den Experten stutzig: "Speziell in den 80er-Jahren waren sie dafür bekannt, dass sie unter anderem Coca-Cola-Schilder wieder aufleben ließen."
"Oh oh, jetzt mach keinen Blödsinn", dämmert Horst Lichter, dass dieses Schild nur eine Replik sein könnte. Als Indiz zeigt Kümmel die Körnigkeit des Motivs und die zu dünne Emailleschicht. Deshalb legt er sich fest: "Wir sind im Bereich des Vintage-Themas, also in den 80er-Jahren."
Eine Fälschung ist es aber nicht: "Es erinnert an die 50er-Jahre, an den Stil. Und trotzdem sind diese Stücke in gewisser Weise sammelwürdig." Deshalb liegt der Wert immerhin bei 200 bis 400 Euro, jedoch wären beim Original 1.000 Euro möglich gewesen.
Christian Vechtel (links) und Jan Cizek (rechts) lassen sich anfangs vom 50er-Jahre-Motiv blenden. Marina klärt sofort über die Nachbildung auf, doch das hält die Händler nicht von steigenden Geboten ab.
Die 400 Euro sind schnell erreicht, danach folgt eine richtige Preisexplosion. Christian Vechtel (links) und Anaisio Guedes (rechts) bieten sich gegenseitig in den vierstelligen Bereich.
Bei 1.010 Euro geht es nur noch in 1-Euro-Schritten weiter, bis Vechtel seinem Kollegen bei 1.020 Euro das Schild überlässt: "Ich kann auch gönnen." Nach dem heißen Duell muss Anaisio Guedes erst mal durchatmen: "Ich brauche jetzt ein Erfrischungsgetränk."
Die Goldscheider-Statuette einer Tänzerin aus Alabasterguss nach einem Entwurf von Josef Lorenzl aus dem Jahr 1928 wird auf 550 bis 600 Euro geschätzt.