Horst Lichter erkannte nicht, worum es sich bei der Rarität handelte. Er tippte: "Das könnte eine Eule sein." Der "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz nickte wissend: "Das ist es." Und was für eine ...
"Wo hast du denn die Eule her?", fragte der Moderator. Joachim antwortete: "Die Eule ist an sich ein Tauschobjekt. Dann habe ich mich zuerst einmal kundig gemacht, wie die überhaupt zu taxieren ist."
Lichter tappte noch immer im Dunkeln: "Was ist das überhaupt?" Joachim verriet: "Das ist eine Eule von Picasso." Das änderte natürlich die Gesamtsituation. "Ja, es ist unfassbar!", staunte Horst Lichter.
Schulte-Goltz kannte die persönliche Verbindung des Künstlers zum Tier: "Als er 1946 in einem südfranzösischen Ort nahe der Côte d'Azur in Vallauris gewesen ist, da hat er sich plötzlich mit einer Eule konfrontiert gefunden, die in sein eigenes Haus hineingeflogen war."
Dieser Vorfall inspirierte ihn dazu, Eulengegenstände zu entwerfen. "Dieses hier ist einer der berühmten Krüge, die von Pablo Picasso wahrscheinlich aus den 1960er Jahren stammen, wohl die sogenannte Holzeule von 1969", meinte der Experte.
"Dann hat Pablo Picasso ein Urstück bemalt, und dann wurde schließlich in der Werkstatt nach diesem Vorbild relativ frei die Serie umgesetzt." Diese Vase war Exemplar 141 von 250 aus dem Atelier Madoura.
"Zwischen 15.000 und 25.000 Euro" lautete Joachims beachtlicher Wunschpreis. Trotz einiger Kratzer konnte Colmar Schulte-Goltz den Wert von 15.000 bis 18.000 Euro bestätigen.
"Ich muss euch leider sagen, dass Eulen meine absoluten Lieblingstiere sind", meldete David Suppes sofort Interesse an. Als Beweis zeigte er sein Eulen-Tattoo: "Das ist eine Krieger-Eule." Doch die Gebote blieben erst mal im niedrigen vierstelligen Bereich.
Bei 6.000 Euro wollte Suppes doch mal die Expertenmeinung hören, "weil ich kann diese Beschädigung spontan nicht richtig einschätzen". Das hob die Verhandlung in den fünfstelligen Bereich. Bei 13.800 Euro bekam Suppes den Zuschlag.
"Ein unglaubliches Objekt, da freue ich mich sehr", blätterte er die Scheine auf den Tisch. "Ich habe Gänsehaut." Der Händler konnte sein Glück kaum glauben: "Dass hier sowas einfach um die Ecke kommt! Dafür liebe ich meinen Job!"
Ebenfalls zum Kauf angeboten wurde das Schmuckkonvolut aus Armband und Collier mit Turmalinen aus den 1950er- und 1960er-Jahren mit einem Wert von 7.000 bis 8.000 Euro.
Obwohl die Verkäuferin ursprünglich nur 5.000 Euro haben wollte, wollte sie im Händlerraum für 7.000 Euro nicht verkaufen. "Ich glaube, diese Dame hing emotional an diesen Schmuckstücken", vermutete Wolfgang Pauritsch.
Für 700 Euro bekam Sarah Schreiber das Kunstwerk: "Ich bin definitiv gegen das Möwenschießen, aber ich bin dafür, dass man dem Bild wieder alten Glanz verleiht."