"War sehr erschöpft": Hazel Brugger kämpfte mit psychischen Problemen

Gerade erst stellte Hazel Brugger in der neuen Staffel von "LOL: Last One Laughing" wieder ihr humoristisches Talent unter Beweis. Auch abseits der Amazon-Prime-Comedyshow ist die Schweizerin als Stand-up-Comedienne erfolgreich - und betritt nun sogar eine noch größere, neue Bühne. Am 17. Mai präsentierte sie das Finale des Eurovision Song Contest als Moderatorin. Doch beruflicher Erfolg alleine garantiert noch kein privates Glück, wie nun Offenbarungen Bruggers zeigen.
Besonders das Jahr 2020 mit der Corona-Pandemie und der Geburt ihres Kindes setzten der Kabarettistin zu. Die Ereignisse, so sagt sie, haben sie "sehr erschöpft". Denn "sowohl die Welt im Ganzen als auch mein Leben im Privaten hatten sich komplett verändert". Eines habe ihr besonders zu schaffen gemacht: "Dass allen anderen mein Kind total egal war, es ging nur um Corona", habe sie als Kränkung empfunden, so die Schweizerin.
So nutzte Hazel Brugger Humor als Therapie
Zunächst habe Brugger noch gedacht, selbst mit ihren Problemen fertig zu werden - mit Schlaf und viel Ruhe. Doch statt Erholung kam sie zur Erkenntnis, dass sie an einer Depression leidet. "Ich habe Medikamente genommen, es wurde besser", räumte sie gegenüber dem "Spiegel" nun eine medikamentöse Behandlung ein. Ihr Humor habe ebenfalls zu ihrer Genesung beigetragen, wie sie verrät: "Ich mache oft mit Thomas (d.Red.: ihr Ehemann Thomas Spitzer) Witze in Momenten, in denen es mir schlecht geht." Das helfe ihr, Druck abzulassen.
Eines habe sie aus der herausfordernden Zeit gelernt, so Brugger: "Man darf vor Dingen weglaufen, wenn man sie nicht machen möchte. Ich darf mich verweigern." Ihre Depression, so glaubt die 31-Jährige, habe auch etwas mit ihrem Beruf als Komikerin zu tun. "Ich denke, dass 'extreme' Persönlichkeiten grundsätzlich einen Hang zu emotionalen 'Auf und Abs' haben", erklärte sie im Gespräch mit "Bild": "Vielleicht erschwert es die Arbeit als Person der Öffentlichkeit, sich immer wieder zu fragen, wie man sich gerade fühlt." Dennoch wolle sie mit einem möglichen Missverständnis aufräumen: "Ich glaube aber nicht, dass man depressiv sein muss, um Comedian zu werden."