Wegen Touristen-Massen: Am Gardasee wird über Tagesgebühren diskutiert

Von München aus sind es (ohne Stau) nur rund fünf Autostunden bis zum Gardasee. Der "Lago" ist seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Doch Gardasee-Fans müssen sich künftig womöglich auf neue Gebühren gefasst machten. Der Grund: Die Gemeinden rund um den größten See Italiens ächzen unter den Touristenmassen. Vor allem eine ...
Zuletzt war es am Feiertagswochenende nach dem 1. Mai zu einem Rekordansturm in Sirmione gekommen. Die 8.290-Einwohner-Gemeinde am Südufer ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen des ganzen Sees. Allerdings ist die in einer engen Landzunge gelegene Altstadt auch besonders schnell überlaufen.
Am ersten Mai-Wochenende wären einem Bericht von "OE24" zufolge nicht einmal mehr Rettungskräfte im Notfall zum Ortszentrum durchgedrungen. Um derartige Zustände künftig zu vermeiden, wird nun über die Einführung einer Tagesgebühr diskutiert.
"Ausgewogenheit und Respekt für die Einwohner" des Gardasees
"Ich habe um ein Treffen mit der Stadtverwaltung gebeten, um Maßnahmen gegen den Massentourismus zu diskutieren", wird Marco Merlo, Vorsitzender des Hotelierverbands von Sirmione, in dem Bericht zitiert. Mit einer Eintrittskarte für Tagesbesucher könne man die Touristenströme kontrollieren und auch Parkplätze online reservieren. Wie hoch eine solche Gebühr ausfallen solle, wurde zunächst nicht genannt.
Für die Einführung eines Bezahlsystems wirbt auch Massimo Padovan, der Sicherheitsbeauftragte der Gemeinde: "Sirmione ist eine Perle, die wir weiterhin für Touristen offen halten wollen, allerdings mit Ausgewogenheit und Respekt für die Einwohner."
Als Vorbild für ein solches System könnte Venedig dienen. Wer einen Tagesausflug in die seit Jahren unter Touristenmassen leidenden Lagunenstadt unternehmen will, muss seit April dieses Jahres bis zu 10 Euro Eintritt zahlen.