Daniel Brühl und Fatih Akin dürfen die Oscars mitbestimmen

Große Ehre für Schauspieler Daniel Brühl und Regisseur Fatih Akin: Sie gehören zu den 774 Personen, die in die Oscar-Akademie eingeladen worden sind.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), jene Akademie, die die Oscars vergibt, startet eine Mitgliederoffensive. Wie der Verband am Mittwoch in Los Angeles mitteilte, sind dieses Jahr 774 Filmschaffende eingeladen worden - so viele wie nie zuvor! Die Verantwortlichen der Oscar-Akademie scheinen sich die Kritik zu Herzen genommen zu haben. Unter den neuen Mitgliedern sind etliche Superhelden-Darsteller, Frauen und Minderheiten. Der Akademie war in den letzten Jahren häufig vorgeworden worden, "zu weiß" zu sein. Auch zwei Deutsche gehören zur "Klasse von 2017".
Die Superhelden sind überall
Schauspieler Daniel Brühl (39, "Rush - Alles für den Sieg") darf sich über diese Ehre ebenso freuen, wie Regisseur Fatih Akin (43, "Gegen die Wand"). Außerdem zählen die Oscar-nominierten Naomie Harris und Ruth Negga, Dwayne "The Rock" Johnson, Hollywood-Urgestein Betty White, Channing Tatum, Viggo Mortensen, Bryce Dallas Howard, Kristen Stewart, Shailene Woodley, Elle Fanning, "Star Wars"-Bösewicht Adam Driver, "Star Trek"-Held Zachary Quinto, "Manchester by the Sea"-Youngster Lucas Hedges sowie die "Harry Potter"-Stars Rupert Grint und Tom Felton zu den neuen Mitgliedern.
Die Superhelden-Offensive führt "Wonder Woman"-Darstellerin Gal Gadot (32) an. Auch "Thor"-Mime Chris Hemsworth (33), Captain-America-Darsteller Chris Evans (36), Margot Robbie (26) alias Harley Quinn in "Suicide Squad" und Chris Pratt (38) aus "Guardians of the Galaxy" verstärken unter anderem die Academy. Pratts Ehefrau Anna Faris (40) bekam ebenfalls eine Einladung.
Zahlen und Daten
Die "Klasse von 2017" repräsentiert 57 Länder, 39 Prozent der 774 Personen sind weiblich. Letztes Jahr betrug der Frauenanteil nur 27 Prozent. Aus sieben der Bereiche - Schauspieler, Casting-Regisseure, Kostümbildner, Designer, Dokumentarfilmer, Führungskräfte und aus dem Schneideraum - stammen in diesem Jahr mehr Frauen als Männer. 30 Prozent der Personen sind "nicht weiß". Das jüngste neue Mitglied ist 19 Jahre alt, das älteste 95 Jahre. Im Januar hatte die AMPAS 6.687 stimmberechtige Mitglieder.
Ob diese neue Mitglieder-Offensive grundlegend etwas ändern wird, darf bezweifelt werden. Um Frauen und Minderheiten in der Filmbranche besser und nachhaltiger zu stärken, müssen wohl radikalere Maßnahmen getroffen werden.