Depressionen: Weshalb sich Promis outen sollten

Mit ihrem Buch "Was wirklich zählt im Leben" spricht sich Dr. Sandra Maxeiner für mehr Mitmenschlichkeit aus. Im Interview erklärt sie, wem es hilft, wenn sich Promis wie Courtney Stodden öffentlich zu ihren Depressionen bekennen.
Hayden Panettiere, Kesha, Cara Delevingne - die Liste der unter Depression leidenden Stars ist lang. Und nun hat auch Reality-TV-Sternchen Courtney Stodden (21) zugegeben, psychisch krank zu sein. "Meine Depression schlägt sich in meinem Appetit, meinen Schlafgewohnheiten und meiner Sicht auf das Leben nieder", offenbarte sich die Ehefrau von Schauspieler Doug Hutchison (55) der "US Weekly". In den Augen von Dr. Sandra Maxeiner ein wichtiger Schritt, wie sie Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt.
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"Gerade weil Depression eine Volkskrankheit ist, die jeden treffen kann, brauchen wir eine offenere Kommunikation, mehr Information und mehr Aufklärung." Und so motiviert Maxeiner mit ihrem Buch "Was wirklich zählt im Leben" (Jerry Media, 280 Seiten, 9,99 Euro) dazu, "etwas für unsere Mitmenschen [zu] tun". Gegenüber spot on news stellt sie klar: "Das Wichtigste ist, dass Prominente, die offen über ihre Erkrankung sprechen, anderen Betroffenen Mut machen. Denn gerade Depressionen sind häufig mit Schamgefühlen und Ängsten bei Betroffenen sowie mit Berührungsängsten und Vorurteilen bei Freunden, Arbeitskollegen und Angehörigen verbunden."
Outing via Facebook?
Dass man sich für seine psychische Krankheit nicht schämen muss, hat neben Courtney Stodden unter anderem auch Hayden Panettiere bewiesen - Letztere sogar via sozialen Medien. Doch Maxeiner warnt, die Nutzung von Facebook und Co. sei "immer eine Gratwanderung". Obwohl sie sich für einen offenen Umgang mit Depressionen ausspricht, appelliert die promovierte Politik- und Sozialwissenschaftlerin dafür, sich in Zeiten von Shitstorms genau zu überlegen, "welche Informationen man mit anderen Nutzern teilen möchte". Ganz nach dem Motto: "So viel Information wie nötig, so wenig Persönliches wie möglich."
Eines steht für Maxeiner jedenfalls fest: "Es ist wichtig, dass wir ohne Berührungsängste und falsche Scham über die Krankheiten sprechen können. Nur dann, wenn wir in unseren Bestrebungen nicht nachlassen, werden wir in absehbarer Zeit ein Klima schaffen, in dem sich niemand mehr für seine Erkrankung schämen muss. Ein Klima, in dem sich niemand verstecken muss, nur weil er krank ist und befürchten muss, deshalb seinen Job zu verlieren oder von seinem Partner verlassen zu werden."