Der Prozess geht weiter: Erste Zeugen im Fall Gina-Lisa Lohfink gehört

Am heutigen Montag sagten vor dem Berliner Amtsgericht erste Zeugen im Fall von Gina-Lisa Lohfink aus. Darunter auch einer der Männer, die 2012 ein Sex-Video mit dem Model ins Netz stellten. Lohfink hatte sie der Vergewaltigung beschuldigt. Ein Ermittlungsverfahren endete jedoch mit dem Vorwurf der falschen Verdächtigung.
Gina-Lisa Lohfink (29) steht am Montag in Berlin erneut vor Gericht. 2012 hatte die 29-Jährige gegen zwei Männer Anzeige erstattet, die sie mit K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und gegen ihren Willen zu Intimitäten gezwungen haben sollen. Ein Sex-Video, das im Netz auftauchte sollte dies beweisen. Ein Ermittlungsverfahren endete damals jedoch mit dem Vorwurf der falschen Verdächtigung, Lohfink sollte deshalb eine Geldstrafe von 24.000 Euro zahlen. Dagegen setzte sie sich zur Wehr.
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"Ich ziehe keine Show ab"
Unter anderem der "Bild"-Zeitung zufolge betrat Lohfink den Gerichtssaal unter Tränen und versicherte: "Ich kann Frauen helfen und schützen - was mir passiert ist, kann auch jeder normalen Frau passieren". Sie ziehe keine Show ab, eine so gute Schauspielerin könne man nicht sein. Als Unterstützung hatte Lohfink wie schon zuvor Model Florian Wess (36) dabei, mit ihm hatte sie kürzlich den Aqua-Hit "Barbie Girl" neu aufgenommen.
Heute kamen erste Zeugen zu Wort, darunter auch einer der Männer, die 2012 das Sex-Tape mit Lohfink ins Netz gestellt hatten. Dem "Tagesspiegel" zufolge erklärte dieser, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Sie alle seien angetrunken und "gut drauf" gewesen. Ein zweiter Mann habe gefilmt. Das Video habe er zunächst eigentlich gar nicht gewollt, später aber dann doch auch Aufnahmen gemacht. Lohfink habe anders als behauptet nicht nach der Polizei geschrien und die Wohnung nicht verlassen wollen, im Gegenteil, sie habe im Anschluss sogar noch gescherzt. Damit steht Aussage gegen Aussage. Ob heute bereits ein Urteil fällt, ist noch nicht bekannt.
Unterstützer vor dem Gerichtsgebäude
Fakt ist, dass Lohfink mittlerweile zum Aushängeschild für die Debatte um ein strikteres Sexualstrafrecht geworden ist. Unterstützer versammelten sich mit Plakaten vor dem Gerichtsgebäude.