Für Manuel Neuer kommen die Olympischen Spiele oft zu spät

Olympia könnte so schön sein, wenn die Wettkämpfe in Rio für unsere Verhältnisse nicht oft zu Unzeiten laufen würden. Manuel Neuer leidet mit.
Dass bei den Olympischen Sommerspielen die Halbzeit ansteht, lässt sich inzwischen auch an den Augenringen mancher Sportfans ablesen: Aufgrund der Zeitverschiebung ziehen sich die Übertragungen der Wettkämpfe in Rio bis spät in die Nacht hinein. Auch Fußball-Star und Olympia-Fan Manuel Neuer (30) tut sich schwer mit den Sendezeiten: "Die Spiele faszinieren mich sehr, schon immer. Es ist in diesem Sommer für mich allerdings nicht ganz leicht mit den Zeiten", sagt er der "Welt am Sonntag".
Der Bayern-Torhüter hält sich nämlich eisern an seinen eigenen Tagesablauf: "Ich bin sehr strikt, was meine Bettruhe angeht. Spätestens um 24 Uhr ist der Fernseher aus", berichtet Neuer. "Als Leistungssportler brauche ich acht Stunden Schlaf. Von 9 Uhr morgens an bin ich schließlich immer auf unserer Vereinsanlage, um mich im Fitness-Bereich auf das Training vorzubereiten."
Was ein Torhüter vom Judo lernen kann
Dabei könne er sich als Torwart bei den verschiedensten Disziplinen etwas abschauen - längst nicht nur bei den Ballsportarten: "Auch beim Fechten sehe ich durchaus Parallelen, wie im Fußball für den Verteidiger kommt es dort auch auf eine tiefe Stellung an", erklärt Neuer. "Als Torwart versuche ich, dem Gegner nur spezielle Winkel anzubieten, und das ist wiederum zum Beispiel beim Judo und beim Ringen ähnlich."
Auch in seiner Jugend war Neuer als Fan eher an den sportlichen Aspekten interessiert, als etwa an Autogrammen: "Ich war ein sehr zurückhaltendes und schüchternes Kind. Und hätte mich gar nicht getraut, einen Spieler nach einem Autogramm zu fragen", erzählt der Fußballer. "Für mich war es immer am wichtigsten, das Training zu beobachten, mir Bewegungsabläufe der Spieler abzuschauen". Immerhin: So hat er es weit gebracht!