Guido Westerwelle ist tot
Trauer um Guido Westerwelle: Der Ex-Außenminister ist an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung gestorben. Er wurde 54 Jahre alt.
Der ehemalige Außenminister (2009-2013) Guido Westerwelle ist im Alter von 54 Jahren an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung gestorben. "Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt. Guido Westerwelle und Michael Mronz, Köln, den 18. März 2016", mit diesen Zeilen gibt die "Westerwelle Foundation" die traurige Nachricht am Freitag auf der Webseite bekannt.
Seit Ende November 2015 war Westerwelle wieder zur Behandlung in der Kölner Universitätsklinik. "Nach wie vor ist eine Medikamentenumstellung notwendig, um die Abstoßungsprobleme des Körpers nach der Knochenmarktransplantation unter Kontrolle zu bekommen", erklärte Alexander Vogl, der Leiter des Berliner Büros der "Westerwelle Foundation", noch in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Bunte".
Absage beim Jahresrückblick
Thema war die Medikamentenumstellung auch schon Anfang Dezember, als Günther Jauch (59) in seiner Sendung "2015 - Menschen, Bilder Emotionen" mit zahlreichen Stargästen das Jahr Revue passieren ließ. Einer fehlte: Guido Westerwelle. "Es wird oft darüber berichtet, dass bei mir gesundheitlich schon alles in Ordnung sei. Das ist leider noch nicht ganz der Fall", hieß es bereits im Einspieler vor seinem geplanten Auftritt. Wie ernst es um seinen Gesundheitszustand tatsächlich bestellt war, zeigte, dass nicht der Politiker selbst neben Jauch Platz nahm, sondern sein Ehemann Michael Mronz (48).
"Er wäre wirklich gerne zu Ihnen gekommen. Er lässt Sie, das Publikum im Studio und das Publikum vor den Fernsehern herzlich grüßen. Aber die Ärzte haben von einem Auftritt abgeraten. Es gibt bei ihm eine Abstoßungsreaktion der Mundschleimhaut. Deshalb muss eine Medikamentenumstellung erfolgen. Deshalb ist er in der Klinik", erklärte schließlich Mronz.
Die letzten Interviews
Dabei war Westerwelle wenige Wochen vorher offenbar noch guter Dinge. In oben genanntem "Bunte"-Artikel wird auch aus einem Interview zitiert, das anlässlich seiner Buch-Präsentation "Zwischen zwei Leben: Von Liebe, Tod und Zuversicht" (November 2015) geführt worden war. "Ich will nicht nur durchkommen, sondern ich möchte wieder ein erfülltes Leben führen. Ich möchte vollständig genesen", hatte Westerwelle demnach im Herbst vergangenen Jahres noch gehofft.
Sogar von einem Comeback war die Rede, als Guido Westerwelle Anfang November erstmals im Fernsehen über seine Krebs-Erkrankung sprach. Auch dabei ging es um sein Buch, das vom dramatischen Kampf des Politikers gegen die Krankheit handelt. Das Verfassen des Buches habe ihm dabei geholfen, die Diagnose zu verarbeiten, erklärte er Talkshow-Gastgeber Günther Jauch damals im Ersten.
Der Schicksalsbefund
Am 20. Juni 2014 war bekannt geworden, dass Guido Westerwelle an akuter Leukämie erkrankt war. Nach einer Routine-Operation am Meniskus hatte er den schicksalhaften Zufallsbefund bekommen. Danach ließ er Chemotherapie und Stammzellen-Transplantation über sich ergehen.
Den Traum von der vollständigen Genesung konnte er sich nicht mehr erfüllen. Guido Westerwelle verstarb am 18. März in der Kölner Universitätsklinik.