Heiß diskutiert: der "Gaucho Dance"

So witzig die kleinen Showeinlagen der Nationalmannschaft vor dem Brandenburger Tor auch waren, eine wird jetzt heiß diskutiert: War der "Gaucho Dance" von Klose, Schürrle, Mustafi, Götze, Weidenfeller und Kroos geschmacklos oder nur ein kleiner Scherz?
Bei der WM-Party in Berlin kamen die Fußball-Stars in Gruppen auf die Bühne und jede hatte eine kleine Darbietung vorbereitet. Die von Miroslav Klose, André Schürrle, Shkodran Mustafi, Mario Götze, Roman Weidenfeller und Toni Kroos erregt jetzt die Gemüter.
Die "FAZ" bezeichnet den "Gaucho Dance" als "üble Persiflage" und urteilt, so "verspielen die deutschen Weltmeister das Image der weltoffenen, toleranten Nation.. Auch der "Tagesspiegel" bezeichnet die Tanzeinlage als "geschmacklos", die "Welt" spricht von einer "Schnapsidee".
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Die frisch heimgekehrten Fußballweltmeister waren bei ihrer kleinen Showeinlage in gebückter Haltung auf die Bühne gelaufen und hatten "So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so" dabei intoniert, um danach in die Luft zu springen und "So gehen die Deutschen" zu singen.
Dass mit den "Gauchos" die Argentinier, die die deutsche Nation.lmannschaft im Finale besiegt hatte, gemeint seien, und man sich damit als schlechter Gewinner präsentiere, kritisieren auch User auf der DFB-Twitter-Seite und in anderen sozialen Netzwerken.
So urteilt die Presse
In der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" heißt es: "Mit einer üblen Persiflage auf ihren Finalgegner verspielen die deutschen Weltmeister das Image der weltoffenen, toleranten Nation. Die Gauchos gehen gebückt, zwischen Niedergeschlagenheit und Demütigung, während Deutsche aufrecht wie Hermann der Cherusker den Pokal gen Himmel strecken."
Der "Tagesspiegel" betitelt den Tanz der WM-Helden als "geschmacklos" und verkündet das Ende der deutschen Bescheidenheit: "Ihre Freude genügt ihnen nicht, sie finden volle Genugtuung erst dann, wenn sie die trauernden Unterlegenen ein bisschen quälen. Und so beschleicht einen am Ende eine Ahnung: Vielleicht wird es auch das sein, was von dieser Weltmeisterschaft in den Köpfen vieler Menschen außerhalb Deutschlands bleibt. Dazu das frenetische Klatschen des Publikums. Sie haben es nicht böse gemeint. Das ist wohl so. Aber sie haben bewiesen, dass es auch im Fußball nicht nur Trottel gibt, sondern auch Riesentrottel."
"Die Welt" schrieb etwas diplomatischer: "Der deutsche Gaucho-Dance war eine Schnapsidee. Die Nation.lspieler werden kritisiert, weil sie bei der WM-Feier einen fragwürdigen Tanz aufführten. Eine Petitesse und Harmlosigkeit, wie sie in Fußballstadien hundertfach schlimmer vorkommt, meinen nun die einen. Die anderen sprechen von einem unentschuldbaren Fehlverhalten, welches die Feierlichkeiten, ja gar die ganze WM zu einem gigantischen Eigentor werden ließe. Sie wittern deutsche Großmannssucht gegenüber dem Ausland. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Tatsächlich war die Vorführung keine Glanzleistung. Man muss aber auch nicht übertreiben."
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