Helmut Fischer: Als "ewiger Stenz" machte er sich unsterblich

Welcher Mann wollte nicht schon mal sein wie er? Welche Frau wäre seinem Charme nicht erlegen? Die Rede ist von "Monaco Franze". Verkörpert wurde der von dem Münchner Schauspieler Helmut Fischer, der am 15. November seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte.
Der bayerische Playboy "Monaco Franze", der jede Frau um den Finger wickeln kann, allen voran seine reiche Gattin "Spatzl" (Ruth Maria Kubitschek) - mit dieser Figur in der TV-Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" (1981-1983), ersonnen von Filmemacher Helmut Dietl (1944-2015), machte sich der Schauspieler Helmut Fischer unsterblich. Am 15. November hätte der in Riedering im Chiemgau geborene Sohn eines Kaufmanns und einer Schneiderin seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Beinahe 20 Jahre lang blieb der Autodidakt eher unbekannt. Er spielte Theater und Nebenrollen in Film und Fernsehen. Außerdem arbeitete Fischer als Filmkritiker bei der Münchner Abendzeitung. Laut eigenen Angaben konnte er bis zu seinem 50. Lebensjahr kaum von der Schauspielerei leben.
Vom "Tatort"-Ermittler zum "Monaco Franze"
Das änderte sich wohl irgendwann während seines Engagements als Ermittler im Sonntagskrimiformat "Tatort". Von 1972 bis 1987 löste er darin Kriminalfälle in München. Erst als Kriminalobermeister Ludwig Lenz, dem Assistenten des damaligen Kriminaloberinspektors Melchior Veigl (Gustl Bayrhammer). Und als Veigl 1981 "in Pension ging", stieg Fischer bis zum Kriminalhauptkommissar auf.
Zwischendrin, 1974, lernte Fischer in seinem Schwabinger Stammcafé "Münchner Freiheit" Regisseur Helmut Dietl kennen. Dieser besetzte ihn schnell in seiner späteren Paraderolle: So gab Fischer in der Fernsehserie "Der ganz normale Wahnsinn" den Casanova Lino Gailing - damals allerdings noch eine Nebenrolle. Doch Dietl bescherte ihm wenig später mit "Monaco Franze - Der ewige Stenz" nicht nur den Durchbruch, sondern die Rolle seines Lebens.
Helmut Fischer vs. Franz Münchinger
"A bisserl was geht immer", galt aber nicht für den privaten Helmut Fischer. Der war nämlich das glatte Gegenteil seines frauenverschlingenden Serien-Alter-Egos Franz Münchinger: Fischer und die Tänzerin Utta Martin heirateten 1953 und blieben bis zu seinem für die Öffentlichkeit überraschenden Krebstod am 14. Juni 1997 zusammen.
In der Trauerrede sagte der damalige Oberbürgermeister von München, Christian Ude (69): "Populär war er in ganz Deutschland - in München wurde er geliebt." Schwabing hat ihn gleich doppelt verewigt: Ein Platz wurde nach dem Volksschauspieler benannt. Außerdem erinnert in seinem Lieblingscafé eine Bronze-Statue an ihn - und damit auch an den "Monaco Franze".