HIV-Geständnis: Charlie Sheens offener Brief

Mit seinem HIV-Geständnis macht der öffentliche Absturz von Charlie Sheen vor vier Jahren plötzlich Sinn. Wie schlecht es ihm nach der Diagnose tatsächlich ging, schildert er in einem offenen Brief.
Mit seinem HIV-Geständnis schockte Charlie Sheen (50, "Two and a Half Men") am Dienstag die Welt. In einem offenen Brief, den er über NBC veröffentlichte, schilderte der Schauspieler offen seine Gefühle und sein Leben seit der Diagnose, die ihn wie "ein Schlag mitten in die Seele" getroffen hatte.
Was Charlie Sheen in seinem TV-Interview am Dienstag verriet, erfahren Sie auf MyVideo
Zunächst habe er unter der "brillanten und perfekten Betreuung" seiner Ärzte seine Behandlung begonnen und nie einen Termin oder eine Medikamentendosis verpasst. "So wie bei jeder anderen Herausforderung in meinem Leben wollte ich dieser Krankheit in den Hintern treten. Ich wünschte, meine Geschichte hätte dort geendet. Doch unglücklicherweise, für meine Familie und mich, hatte sie gerade erst begonnen."
Obwohl er seine Behandlung gewissenhaft fortsetzte, verlor Sheen zunehmend den Boden unter den Füßen. "Die Ungläubigkeit, karmische Verwirrung, die Scham und die Wut führten zu einem vorübergehenden, aber abgrundtiefen Absturz in Drogenmissbrauch und bodenloses Trinken. Es war ein Selbstmordkommando", beschreibt er. Laut Sheen hatte er die Diagnose vor vier Jahren bekommen - zu jener Zeit also, in der seine "Two and a Half Men"-Karriere aufgrund seiner Eskapaden ein jähes Ende fand.
"Meine Party-Zeit liegt hinter mir"
Während dieser "verwirrenden und schwierigen" Phase habe er sich die Gesellschaft zweifelhafter und geistloser Personen erkauft, schreibt Sheen. Jedoch sei er stets ehrlich gewesen und habe auf Kondome bestanden. Früher oder später sei ihm die Aufrichtigkeit zum Verhängnis geworden, da er Opfer von Erpressungen wurde. Millionen habe er dadurch verloren. "News Flash: Das endet heute. Ich hole mir meine Freiheit zurück", verkündet Sheen. Er sehe seine Erkrankung nicht als Fluch, sondern als Möglichkeit und Herausforderung: "Eine Möglichkeit, anderen zu helfen. Eine Herausforderung, mich zu bessern."
Als Hollywoods Enfant Terrible wird man Sheen zukünftig wohl nicht mehr sehen. "Meine Party-Zeit liegt hinter mir. Meine Zeit der Wohltätigkeit liegt vor mir", schreibt er und schließt seinen Brief mit: "Liebe und Frieden, Charlie Sheen."