Jan Böhmermann verweigert eine Unterlassungserklärung

Auch zwei Wochen nach dem "Schmähgedicht" sorgt die Causa Böhmermann weiter für Schlagzeilen. Trotz juristischem Druck wolle der Satiriker aber keine Unterlassungserklärung abgeben, wurde nun bekannt.
Auch Satiriker Jan Böhmermann selbst kann nicht mit dem schier unglaublichen Medienrummel gerechnet haben, den sein "Schmähgedicht" gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan losgetreten hat. Doch obwohl dem TV-Moderator ein juristisches Nachspiel droht, nachdem ihn Erdogan höchstpersönlich bei der Staatsanwaltschaft Mainz angezeigt hat, wolle er einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge keine Unterlassungserklärung abgeben.
Vielmehr, so heißt es weiter, sei Böhmermanns Beitrag falsch verstanden worden. Der Anwalt des "Neo Magazin Royale"-Moderators wird wie folgt zitiert: "[Es] ist offensichtlich übersehen worden, dass das Gedicht nicht solitär verbreitet wurde, sondern in einer Gesamtdarstellung über das, was in Deutschland erlaubt ist und was nicht."
In dem TV-Beitrag vom 31. März beleidigte Böhmermann das türkische Staatsoberhaupt auf massive Weise. Seither fordert die Türkei eine strafrechtliche Verfolgung des Satirikers, der letzten Meldungen zufolge aktuell sogar unter Polizeischutz steht. Seine TV-Sendung sowie die Radiosendung "Sanft und Sorgfältig", die er gemeinsam mit Olli Schulz moderiert, wurden seither abgesagt.