Margot Käßmann genießt ihre Unabhängigkeit

Margot Käßmann musste in den vergangenen Jahren einiges verkraften. Doch wie geht es der ehemaligen EKD-Chefin und Bischöfin ohne Amt und ohne Ehemann? Offenbar bestens.
"Nach sieben mageren Jahren gibt es wieder sieben fette." So formuliert die ehemalige Bischöfin und EKD-Chefin Margot Käßmann (57, "Im Zweifel glauben") im Gespräch mit der Zeitschrift "Bunte" ihre Lebenssituation, nachdem sie seit 2006 mehrere Schicksalsschläge erleben musste - Brustkrebs, Scheidung und 2010 schließlich der Rücktritt, nachdem sie wegen Trunkenheit am Steuer in den Schlagzeilen landete. Doch nun befinde sie sich in der "entspanntesten" Phase ihres Lebens. Sie müsse sich nicht mehr um die Erziehung ihrer vier Töchter kümmern und auch Arbeitsdruck bestehe nicht mehr. "Ich fühle mich so frei wie nie zuvor."
Frei ist sie auch, da sie derzeit keine Beziehung hat. Auf der Suche nach einem neuen Mann in ihrem Leben ist Käßmann nicht. "Ich lebe allein, mir geht es gut. Ich genieße meine Unabhängigkeit sehr. Aber ich sage nie nie." Das hat jedoch nichts mit ihrer Religion zu tun. "Ich bekomme bitterböse Briefe, die mir 'Bekehrung' anraten. Das ist absurd. Sexualität ist eine gute Gabe Gottes." Auch Sex außerhalb der Ehe finde sie "nicht verwerflich".
Lieber konzentriert die vierfache Mutter und dreifache Großmutter sich jedoch auf die Familie. Mit 60 werde sie in Frührente gehen. "Ich will mehr Zeit für mich und meine Enkel. Es ist herrlich, mit ihnen etwa Hühnern beim Picken zuzuschauen", sagt Käßmann.