Mark Forster: "Bei diesem Lied musste meine Schwester weinen"
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Spätestens seit seinem Ohrwurm "Au Revoir" vor zwei Jahren ist Mark Forster eine feste Größe im deutschen Musikbusiness. Jetzt veröffentlicht er schon sein drittes Album. Warum sich "Tape" von seinen bisherigen Platten abhebt und womit er seine Schwester zum Weinen brachte, verrät er im Interview.
Mit Hits wie "Au Revoir", "Bauch und Kopf" und "Stimme" hat sich Mark Forster (32) in die Herzen der Deutschen gesungen. Jetzt steht er bereits mit seinem dritten Album "Tape" in den Startlöchern, das am Freitag erscheint. Seine Single "Wir sind groß" wurde zum diesjährigen EM-Song des ZDF ernannt. Was der Sänger darüber denkt, erzählt er im Interview mit spot on news. Außerdem verrät er, was "Tape" so besonders macht - und was seine Schwester damit zu tun hat.
Ihr neues Album "Tape" wird mit Ihrer "grundpositiven Ausstrahlung" angekündigt. Woher kommt diese Einstellung?
Mark Forster: Mir ist in den letzten zwei, drei Jahren einfach super viel Positives und Unrealistisches widerfahren. Bei mir haben Sachen geklappt, die eigentlich nicht klappen. Dadurch habe ich eine positive Sicht auf die Dinge bekommen.
Heißt das, eine positive Einstellung ist nur möglich, wenn man Erfolg hat?
Forster: Nein, auf keinen Fall. Ich bin der Meinung, wenn du etwas gerne und vor allem aufrichtig machst und dir besonders viel Mühe gibst, dann kann es wirklich klappen. Du musst dabei nur das Gefühl haben, am richtigen Platz zu sein. Und dieses Gefühl von Glück und Zufriedenheit kannst du natürlich auch haben, ohne erfolgreich zu sein. Glück ist nicht gleich Erfolg - und umgekehrt.
Wie zeigt sich das in "Tape"?
Forster: Ein Album ist immer auch ein Spiegelbild der Zeit, in der es entstanden ist. Ich habe die letzten zwei Jahre an "Tape" gearbeitet. Das war eine supercoole und spannende Zeit für mich und das hört man auch. Es ist viel heller und positiver als mein voriges Album. "Bauch und Kopf" ist nämlich in einer Zeit entstanden, in der ich an mir gezweifelt habe und ich nicht wusste, wo es mit mir hingeht.
Ihre Single "Wir sind groß" klingt in der Tat positiv - und ist sogar der diesjährige EM-Song des ZDF.
Forster: Das ist wirklich unglaublich! Das passt vor allem, weil ich selbst ein großer Fußballfan bin. Außerdem handelt das Lied von Freundschaft. Ich habe darüber geschrieben, wie der vergangene Sommer für mich und meine Band war. Wir durften auf immer mehr Festivals, immer später und vor immer mehr Leuten spielen. Wir haben einfach so wahnsinnig viel erlebt in dieser Zeit.
Im Lied singen Sie über "die besten Fehler". Was war denn Ihr bester Fehler bisher?
Forster: Ich sage mal so, wenn du an einen Punkt kommst, an dem du zufrieden bist - was wir ja bei mir schon festgestellt haben - dann haben dich natürlich alle bisherigen Fehler dorthin geführt. Also waren sie doch für irgendetwas gut. Aber generell halte ich mich eher zurück, wenn es um einzelne Textzeilen geht. Denn ich habe mich irgendwann dazu entschieden, Musiktexte zu schreiben, die ganz wenig Distanz zu mir selber haben. Ich hau' also einfach raus und zensiere mich nicht selbst. Aber wenn ich das mache, dann darf ich nur nicht auch noch darüber sprechen.
Ok, dann von einzelnen Textzeilen zu einem einzelnen Song: Ein Lied auf dem Album heißt "Natalie". Wer ist das?
Forster: Natalie ist meine jüngere Schwester. Ich habe noch nie in einem Lied jemanden direkt angesprochen und wusste nicht, ob das vielleicht zu persönlich ist. Ich habe ihr das Lied deswegen auch vorher geschickt - das mache ich sonst auch nie. Sie sollte entscheiden, ob ich es veröffentlichen darf oder nicht.
Wie hat sie reagiert?
Forster: Sie hat erst mal geweint. Sie war gerade im Büro und als ihre Kolleginnen sie gefragt haben, was denn los sei, hat sie ihnen das Lied vorgespielt. Dann hat wohl das ganze Büro angefangen zu heulen. Anschließend hat sie mir zurückgeschrieben, dass ich es veröffentlichen darf.